Bei positiven Corona-Fällen sollen Schulen in Vorpommern-Greifswald die Kontaktnachverfolgung übernehmen. Die Begründung: Eltern-WhatsApp-Gruppen und Schulverteiler wären meist schneller als das Gesundheitsamt. Dagegen regte sich sofort Widerstand, woraufhin die Sozialdezernentin reagierte.
Greifswald/Wolgast. Da blieb Schulleiterinnen und Schulleitern doch glatt die Spucke weg, was sie am Freitag in einer Mail des Landkreises lasen, die gegen 13 Uhr in ihrem Postfach eingegangen war. Darin teilte ihnen Sozialdezernentin Karina Kaiser mit, dass Schulen künftig bei Corona-Infektionen von Schülern die Aufgabe hätten, die Kontaktnachverfolgung selbst in die Hand zu nehmen und die Eltern zu informieren.
Wörtlich heißt es in dem Schreiben: „Inzwischen ist das SARS-CoV-2-Virus im privaten und auch im beruflichen Umfeld zur Normalität geworden. Diese Normalität wollen wir auch in die Kontaktnachverfolgung transportieren. Der Positivfall und die Kontaktpersonen im privaten Umfeld sind bereits durch die Allgemeinverfügung des Landkreises vom 30.09.2021 verpflichtet, sich selbstständig abzusondern. Diese Handlungsanweisung wollen wir auch für die Einrichtungen (gemeint sind die Schulen, die Red.) umsetzen.Ab sofort wird die Kontaktaufnahme der Eltern über den Verteiler der Einrichtungen erfolgen. Die Anordnung zur Absonderung und weitere Maßnahmen, wie die Anmeldung zur Testung, Verkürzungen trifft weiterhin das Gesundheitsamt. Diese Maßnahmen werden entsprechend mit der Einrichtung kommuniziert. Es erfolgt zukünftig jedoch keine separate Kontaktaufnahme der Eltern durch das Gesundheitsamt.“ Informationen durch die Behörde würden künftig den Schulen zugesandt, die sie dann den Eltern weiterleiten können.