Anfang 2021 sah es düster aus für die Fahrgastschifffahrt in MV. Auch die Crew der „Weissen Düne“ in Wolgast musste um ihren Betrieb in Vorpommern bangen. Im Saisonverlauf änderte sich dies jedoch. Was Kapitänin Jane Bothe berichtet.
Wolgast. Erschöpft und erleichtert zugleich blickt Jane Bothe auf die diesjährige Schifffahrtsaison zurück. „Erschöpft deshalb, weil nach der durch Corona bedingten Flaute, die wir im Frühjahr erlebt haben, ab Mitte Juni ein wahrer Gästeansturm einsetzte“, erzählt die Kapitänin des Wolgaster Segelschiffs „Weisse Düne“. „Und wir mussten mit weniger Personal auskommen, weil uns Koch und Kellner fehlten, die nirgendwo zu bekommen sind.“ Erleichterung macht sich dennoch breit, denn: „Aus finanzieller Sicht erreichten wir wieder sicheres Fahrwasser und haben den Kopf oben.“
Zu Saisonbeginn hatten sich düstere Wolken über den Binnenschiffern des Landes zusammengezogen. Die Einschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie verpflichteten die Schiffseigner zum Nichtstun. Für die „Weisse Düne“ bedeutete dies nach zehn erfolgreichen Jahren beinahe den Abschied von Vorpommern. „Wir haben ernsthaft überlegt, nach Stavoren im niederländischen Friesland zu gehen. In Holland wird der Binnenschifffahrt und historischen Schiffe ein höherer Stellenwert beigemessen“, erklärt die 53-jährige Schiffsführerin. „Außerdem zahlt man auf Werften dort nur etwa ein Viertel der in Deutschland üblichen Kosten und bekommt vieles für einen relativ kleinen Taler.“