Kulturnacht

Wolgast zeigt seine romantische Seite

In der Kulturnacht der Romantik am 27. Juli darf natürlich ein geführter Abstecher zum Geburtshaus von Philipp Otto Runge in der Kronwiekstraße nicht fehlen.

In der Kulturnacht der Romantik am 27. Juli darf natürlich ein geführter Abstecher zum Geburtshaus von Philipp Otto Runge in der Kronwiekstraße nicht fehlen.

Wolgast. Mit dem Wolgaster Maler Philipp Otto Runge (1777–1810) hielt die Romantik einst Einzug in die Kunstwelt. Dabei dienten das Flair der alten Stadt am Peenestrom und das familiäre Umfeld dem berühmtesten Sohn der Stadt als notwendige Inspiration. „Die Wolgaster Kulturnacht der Romantik“ greift am 27. Juli diesen Umstand auf. Und noch mehr: Die Besucher können nicht nur Runge als Wegbereiter des neuen Genres näher kennenlernen, sondern auch in Wolgasts Historie eintauchen, die mit der Gedankenwelt und dem Kunstverständnis des Malers in intensiver Wechselwirkung stand.

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Philipp Otto Runge

Philipp Otto Runge

17 Stationen warten in der Kulturnacht darauf, entdeckt und erforscht zu werden. Empfehlenswert ist, sich den Führungen von Fachleuten anzuschließen, die um 17.15, 18.45 und 20.15 Uhr jeweils auf dem Rathausplatz ihren Anfang nehmen.

Von hier aus geht es natürlich zum Geburtshaus Runges in der Kronwiekstraße, das behutsam saniert wurde und so bis heute viel originales Interieur beherbergt, wie die Räucherkammer, den Lastenaufzug, die Treppen, Wandnischen und die Türen, die auch Runge schon durchschritt – jener Künstler, der mit ganzer Kraft danach strebte, mit seinen Bildwerken den Menschen tiefe Ehrfurcht vor dem Göttlichen zu lehren. Eine Auswahl seiner Arbeiten ist im Runge-Haus zu bewundern, samt der von ihm entwickelten Farbenlehre, seine Spielkarten und Einblicke in die pommersche Märchenwelt, mit der er die Gebrüder Grimm zur Sammlung der weltbekannten Hausmärchen ermunterte. Scherenschnitte – Runge pflegte auch diese Papierkunst – sind in der Wohnstube ausgestellt.

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Wolgast hat viele spannende Blickwinkel in die wechselvolle Stadtgeschichte zu bieten

Wolgast hat viele spannende Blickwinkel in die wechselvolle Stadtgeschichte zu bieten.

Im Runge’schen Gartenhaus in der Burgstraße zeigt der Grafiker und Musiker Clemens Kolkwitz einen Querschnitt seines Schaffens und entführt die Besucher in den uralten Gewölbekeller. Unter der Überschrift „Die Blumen in der Romantik“ werden in der Buchhandlung Henze Briefe und Gedichte aus jener Zeit gelesen. Auf dem Marktplatz wird der Wolgaster Kegel zelebriert, ein geselliger Tanz, der in den leider verschwundenen Ballhäusern der Stadt seinerzeit zum Pflichtprogramm gehörte.

Philipp Otto Runge: „Hätte ich es sagen wollen oder können, hätte ich nicht nötig, es zu malen.“

Auch die St.-Petri-Kirche und die St.-Gertrud-Kapelle gehörten zum Lebensalltag Runges – mit der herzoglichen Gruft, dem Totentanz-Gemäldezyklus und der Aussichtsplattform. Einblicke und Informationen bereichern auch hier das Verständnis für das Lebensgefühl früherer Wolgaster Generationen.

Die Kulturnacht steht ebenso wie Runges Interessen für Vielfalt und Kreativität. Eingeladen wird zum Beispiel im Stadthafen auf das 1890 vom Stapel gelaufene weltweit älteste Eisenbahn-Dampffährschiff „Stralsund“, in die Synodalbibliothek von St. Petri, in die ehemalige Höhere Mädchenschule (heute 100-Haus) am Unterwall und in mehrere Privathäuser in der Langen Straße und am Rathausplatz. Als Gastgeber fungieren zudem der Eine-Welt-Laden, Torsten Riel in seiner Schokoladenmanufaktur, die Konditorei & Café Arthur Biedenweg, Inhaber von Ateliers, Leiter Stefan Rahde im Stadtmuseum sowie verschiedene Kirchengemeinden in ihren Gotteshäusern, so auch die Neuapostolische Kirche in der Breiten Straße.

Diverse Musikensemble, Schauspieler, Feuerkünstler und Geschichtenerzähler geben sich in der Kulturnacht in Wolgast ein Stelldichein. Das Museum „Kaffeemühle“ birgt Tausende Exponate zur Geschichte der Residenz-, Hafen- und Industriestadt. Bereits am 26. Juli wird in dem markanten vierstöckigen Fachwerkbauwerk die Schau „Eilhard Lubin und sein großes Kartenwerk von Pommern“ eröffnet.

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Tom Schröter

OZ

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