Grimmen

Streit um Windräder in Glashagen geht weiter

Die Windräder in Glashagen stehen seit dem Bau still.

Die Windräder in Glashagen stehen seit dem Bau still.

Grimmen. Neue Entwicklung im Windpark Glashagen: Nun hat der Betreiber gegen den gerichtlich erzwungenen Stillstand seiner Windräder geklagt. Eine Entscheidung in dem Rechtsstreit traf das Oberverwaltungsgericht jedoch noch nicht.

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Anwohner wehrten sich erfolgreich gegen Windräder

Der Streit um die Anlagen des „Wind-Projekt Ingenieur- und Projektentwicklungsgesellschaft mbH“ aus Börgerende geht nun also in die nächste Runde. Während Anwohner aus Glashagen, die Gemeindevertretung und umliegende Gemeinden sich schon lange vor dem Bau gegen die Windkraftanlagen wehrten, wurden diese auf den Flächen des Landes westlich der Bundesstraße 194 errichtet. Voller Zorn wandten sich die Anwohner im Juli dieses Jahres in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Landwirtschaftsminister Till Backhaus und an den neuen Landrat Stefan Kerth. Und nicht nur das, die Gegner der Windanlagen zogen auch vor Gericht.

Fledermäuse in Gefahr

Die Gemeinde Wittenhagen klagte gegen das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (Stalu) in Stralsund, da sie beispielsweise das Vorkommen von Fledermäusen in dem Bereich als nicht ausreichend geprüft empfanden. Das Gericht sah das genauso und entschied zugunsten der Kläger. Im Urteil steht: „Die durchgeführte Umweltverträglichkeits-Vorprüfung. . . genügte nicht den gesetzlichen Ansprüchen.“Ein großer Erfolg für so eine kleine Gemeinde sei der Sieg vor Gericht gewesen, sagte Bürgermeister Frederic Beeskow damals. Seitdem ruhen die Flügel der riesigen Windanlagen. Sie durften nicht ans Netz. (die OZ berichtete)Doch nun kommt wieder Bewegung in das stürmische Verfahren. Wie Wittenhagens Bürgermeister Frederic Beeskow schon vor Wochen vermutete, klagt nun der Betreiber des Windparks Börgerende gegen den gerichtlichen angeordneten Stillstand.

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Betreiber will Schonzeiten einhalten

Der Investor zeigt sich in einer fast 40 Seiten starken Stellungnahme umweltfreundlich und einsichtig. In den Monaten Mai bis Oktober sollen die Windräder in jedem Fall pauschal abgestellt werden, damit keine Fledermäuse durch die Anlagen getötet werden. In dem Schreiben an das Gericht heißt es, dass nicht ausgeschlossen werden könne, dass in der Hecke entlang der Bahnlinie Fledermäuse leben. Um diese zu schützen, sollen die Anlagen während der sogenannten Hauptflugzeiten im Sommer ruhen. Frederic Beeskow zeigt sich positiv überrascht von dem Vorschlag: „Diese pauschalen Abschaltzeiten vorzuschlagen, bedeutet für uns ein großes Entgegenkommen.“ Er sei gespannt, wie das Oberverwaltungsgericht auf den Vorschlag reagieren werde, könne zum aktuellen Zeitpunkt jedoch leider noch keine weiteren Aussagen treffen. „Fakt ist jedoch, dass uns als Gemeinde dieser Rechtsstreit sehr viel Geld kostet. Es ist wirklich eine schwierige Situation.“ Bevor das Gericht keine Entscheidung trifft, könne noch niemand sagen, wie es mit dem Windpark bei Glashagen weiter gehen wird. Entweder werden die Anlagen, mit Ausnahme von Mai bis Oktober, betrieben oder zurückgebaut.

Die Anwohner zeigen sich ungeduldig. Immer wieder werde Beeskow nach der aktuellen Entwicklung gefragt. Zwar seien die Anwohner keine Windkraft-Gegner, betont er, trotzdem könne man ihnen schlecht erklären, warum immer wieder vereinzelte Anlagen die Landschaft verschandeln und der Strom durch fehlende Trassen nicht eingespeist werden könne. Auch, dass der vorgeschriebene Abstand zwischen Windanlagen und Wohngebieten im Mecklenburg-Vorpommern geringer sei als beispielsweise in Bayern, trage nicht dazu bei, dass die Parks akzeptiert werden.

Carolin Riemer

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