Borner Sommerkino weicht Wohnhaus
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Das einstige Sommerkino in Born wird Mitte Juli abgerissen. An der Stelle soll ein Wohnhaus entstehen.
© Quelle: Richter Timo
Born. Eine Spendenparty zum Abschluss des Jahres 2015 war das letzte Lebenszeichen im einstigen Borner Sommerkino. Danach schwitzten in dem Wellblech-Halbrund zeitweise einige Besucher auf privaten Heimtrainern. Jetzt ist die Puste raus, das Anfang der 1970er-Jahre errichtete Sommerkino in der Nordstraße in Born wird abgerissen. Mitte Juli soll das Gebäude von der Bildfläche verschwinden. Es weicht einem Wohnhaus.
Zeitdokument geht verloren
Damit geht dem Boddendorf nicht nur ein bauliches Zeitdokument verloren, damit verschwinden auch viele Erinnerungen. Frank Kruse aus Born mag die Gedanken nicht missen, als das einstige Sommerkino auch als Treffpunkt für die Dorfjugend angesagt war. Und auch bei Kino-Abenden sei es „immer rappelvoll“ gewesen, sagt der Borner, der selbst gut zehn Jahre lang für Musik sorgte. Dem nahen Campingplatz sei Dank. An die fünf Jahre ist es her, dass im Sommerkino in Born der letzte Film lief.
Statik bricht Weiterbetrieb das Genick
Am Ende ist es die Statik, die dem markanten Gebäude das Genick bricht. Wind- und Schneelast so die Befürchtung der Genehmigungsbehörde, würde das Gebäude in der Nordstraße in Born nicht standhalten. Eine Neuberechnung der Statik des Gebäudes würde „mehrere zehntausend Euro“ kosten, wie Frank Kruse sagt. Für den derzeitigen Eigentümer keine Option.
Versuche unternommen für andere Nutzung
Damit war auch eine andere Nutzung des einstigen Sommerkinos ausgeschlossen. So hat es laut Frank Kruse in der Vergangenheit immer wieder einmal Anfragen gegeben, das alte Kinogebäude wenigstens als Lagerraum nutzen zu können. Und auch habe sich der Eigentümer immer wieder bemüht, das Gebäude anderen Vereinen zur Nutzung zur Verfügung zu stellen.
Bietergemeinschaft ersteigerte Gebäude und Grundstück
Eine Bietergemeinschaft hat das Grundstück vor gut zehn Jahren während einer Zwangsversteigerung ergattert. Doch der damals geplante Kinobetrieb kam nicht zustande. Dabei hatten die neuen Eigentümer darauf gesetzt, dem alten Sommerkino neues Leben einzuhauchen. „Wir schmeißen die Mucke an und schalten die Lichter an“, war dann der letzte Versuch einer Wiederbelebung.
Grundstück geteilt
Zwischenzeitlich wurde das Areal geteilt, auf zwei der drei Abschnitte sind derweil Wohnhäuser entstanden. Das ist auch der Plan für das letzte Drittel des einstigen Grundstücks. Baubeginn soll im September dieses Jahres sein.Das ursprüngliche Vorhaben, das Borner Sommerkino aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken, ging nicht auf. Und so sind es die Erinnerungen an rappelvolle Kinoabende und an einen Treffpunkt für Heranwachsende, die nicht mit abgerissen werden.
Richter Timo