Turmuhren, aber auch astronomische und Predigeruhren sind bekannte Zeitmesser in und an Gotteshäusern. Aber was bedeutet das Zifferblatt der Greifswalder Marienkirche?
Greifswald.Die Greifswalder Marienkirche ist in Sachen Turmuhren den anderen Gotteshäusern der Universitätsstadt ein Stück voraus. Denn das 110 Jahre alte Uhrwerk ist das einzige, das in Greifswald noch wirklich einen Zeitmesser einer Kirche antreibt. Die fast 500 Kilogramm schweren Gewichte müssen mit einer Kurbel nach oben befördert werden. Bei der Planung für die Sanierung dieses Uhrwerks im Auftrag der Kirchengemeinde – schließlich soll das zuletzt zur städtischen 750-Jahr-Feier 2000 vergoldete Zifferblatt immer allen Hansestädtern die richtige Zeit verkünden –, wurde ein unbeachtetes Ausstattungsstück quasi „wiederentdeckt“.
Es ist eine kleine Uhr über dem Mittelportal, sichtbar wenn man aus dem Gotteshaus hinausgeht und darauf achtet. Die Zeiger fehlen. Sie war an das Werk der Turmuhr angeschlossen. Das Gestänge ist noch vorhanden, ebenso wie zwei kleine Glocken in der Turmhalle. Sie sollen in Zukunft wie die Glocken im Turm künftig zu jeder Viertel- und vollen Stunde geschlagen werden. Die Kosten der Uhrsanierung werden auf etwa 20 000 Euro geschätzt. Dafür sammelt die Kirchgemeinde Spenden.