Ribnitz-Damgarten

Gegen den Handynacken

Das Smartphone gehört dazu. Beim Digi-Camp in der Rudolf-Harbig-Schule lernten Ben-Luca Wiethe (v.l.), Marlon-Maurice Wilking, Lara Lorusch und Vivien Schuldt, welche Möglichkeiten die moderne Technik bietet und welche Gefahren im Internet lauern.

Das Smartphone gehört dazu. Beim Digi-Camp in der Rudolf-Harbig-Schule lernten Ben-Luca Wiethe (v.l.), Marlon-Maurice Wilking, Lara Lorusch und Vivien Schuldt, welche Möglichkeiten die moderne Technik bietet und welche Gefahren im Internet lauern.

Ribnitz-Damgarten. Moderne Zeiten, moderne Krankheiten. Ja, es gibt ihn tatsächlich, den sogenannten Handynacken, also Nackenschmerzen, die irgendwann erleidet, wer allzu oft gesenkten Hauptes und aufs Smartphone starrend durch die Gegend läuft. „Das ist nur eines von vielen Themen, die in der übermäßigen Nutzung des Internets und von Smartphones stecken“, sagt Katja Tietz, Regionalgeschäftsführerin der Barmer-Krankenkasse in Rostock. Am Ende leidet die Gesundheit der Betroffenen, was aus Sicht der Krankenkassen Kosten verursacht. Grund genug, vorzubeugen. Einen Weg hat im vergangenen Jahr die BG Service GmbH aus Bonn ins Leben gerufen, das sogenannte Digi-Camp. Fast 30 Mal fand diese Workshopreihe unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im vergangenen Jahr bereits deutschlandweit statt, in dieser Woche erstmals in Mecklenburg-Vorpommern.

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„An unserer Schule ist das Smartphone omnipräsent

„An unserer Schule ist das Smartphone omnipräsent. Mit diesem Projekt möchten wir zu einem gesunden Umgang mit dem Handy animieren“, sagt Frauke von Loga, Lehrerin an der Harbig-Schule.

„Als ich davon gelesen hatte, dachte ich gleich: tolle Idee“, sagt Frauke von Loga, Lehrerin an der Rudolf-Harbig-Schule in Ribnitz-Damgarten. „An unserer Schule ist das Smartphone omnipräsent. Mit diesem Projekt möchten wir zu einem gesunden Umgang mit dem Handy animieren.“ Nicht nur körperliche Beschwerden, vor allem psychische Auswirkungen standen während der dreitägigen Workshopreihe im Mittelpunkt. Mobbing in Sozialen Medien, Internetsucht, die Gefahr, gehackt zu werden. „Die Probleme sind da“, sagt Katja Tietz.

Das Digi-Camp hatte am ersten Tag diese Themen in den Mittelpunkt gestellt. „Wir möchten dabei den Kindern nicht nur zeigen, wie es funktioniert, sondern ihnen auch Hintergründe vermitteln“, sagt Julia Geus, Projektleiterin von der BG3000 Service GmbH. Dazu gehöre auch, einen kritischen Blick auf die Neuen Medien zu werfen.

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Julius Borchardt und Alina Hackbarth hatten Spaß am Erstellen von eigenen Musikstücken

Julius Borchardt und Alina Hackbarth hatten Spaß am Erstellen von eigenen Musikstücken.

„Ich habe viel gelernt“, sagte am Mittwoch Julius Borchardt, „zum Beispiel, dass man in Bluetooth-Verbindungen ganz leicht gehackt werden kann.“ Der Zwölfjährige gab an, das Handy oft zu nutzen. „Ich koche gerne und schaue mir auf Youtube Kochvideos an“, so der Siebtklässler. Einer der wohl sinnvolleren Verwendungszwecke Neuer Medien. Weniger schön seien Streitereien, die beispielsweise über Nachrichten-Dienste wie WhatsApp ausgetragen werden. „Da traut man sich mehr, weil man sich nicht sieht“, sagt Julius Borchardt. Dann, sagt er, führe der Weg am besten von der digitalen wieder in die reale Welt. Gemeinsam mit Lehrern und Schulsozialarbeiterin würden solche Auseinandersetzungen schnell aus der Welt geschafft.

Es habe und werde laut Frauke von Loga immer wieder Fälle von Internet-Mobbing geben. „Im Internet fallen die Hemmschwellen.“ Die Bemühungen der Schule, aufzuklären, würden sich jedoch auszahlen. Mit jeder fünften Klasse, den Eltern der Schüler und den Lehrern werde beispielsweise jedes Jahr ein Webinar, eine Art Online-Seminar, zu diesem Thema veranstaltet. „Die Kinder gehen mittlerweile bewusster damit um. Es gibt Fälle, aber nicht mehr so häufig wie noch vor ein paar Jahren“, sagt Schulleiterin Kerstin Schaperjahn.

Dass es vielfältige kreative Möglichkeiten gibt, das Internet zu nutzen, lernten die Siebt- und Achtklässler am Dienstag und Mittwoch. Eigenes Youtube-Video, eigenes Musikstück oder gelungene Fotos mit dem Smartphone, Experten aus ganz Deutschland zeigten den Kindern, wie schnell und einfach sie ihre eigenen Ideen verwirklichen können. „Ich mag Musik und finde es schön, zu lernen, wie man Musik am Tablet machen kann“, freute sich Alina Hackbarth über die etwas andere Form des Unterrichts. Und der vierte Themenbereich dürfte den Mädchen und Jungen am meisten für die Schullaufbahn bringen. Denn Power-Point war gestern, heute ist Prezi, ein Programm, mit dem besonders schicke Präsentationen für Vorträge erstellt werden können. Und das wird ab Klasse neun wichtig, spätestens, wenn die Abschlussarbeit in Klasse zehn verteidigt werden muss.

Weitere Infos zum Digi-Camp unter www.barmer.de

Robert Niemeyer

OZ

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