Kenz-Küstrow

Hafen Dabitz eröffnet im Mai

Im Mai soll der Hafen in Dabitz offiziell eröffnen. Die Arbeiten am Hafengebäude sind noch nicht abgeschlossen.

Im Mai soll der Hafen in Dabitz offiziell eröffnen. Die Arbeiten am Hafengebäude sind noch nicht abgeschlossen.

Dabitz. Am 10. Mai ist es soweit. Der Hafen Dabitz wird offiziell eröffnet. Neben einem Wasserwanderrastplatz an der Grabow entsteht hier auch Hafengebäude mit Toiletten, einer Touristinformation sowie ein Kiosk samt Aufenthaltsraum. „Seit 2004 planen wir das Projekt. Baubeginn war im Herbst 2016 und die Rammarbeiten waren 2017 abgeschlossen. Nun ist es endlich fast fertig“, berichtet Harald Reinecke, Bürgermeister der Gemeinde Kenz-Küstrow. Unter anderem der geplante Bau des Kiosks samt Aufenthaltsraum sorgte für Verzögerungen. „Der Bau konnte nicht gefördert werden. Die Begründung lautete, dass Kommerz nicht gefördert wird, aber die Gemeinde und der Hafenverein müssen das Projekt doch auch irgendwie refinanzieren“, sagt Harald Reinecke. Zudem sei ein Kiosk ein wichtiges Angebot für die Wassersportler, Radfahrer und Ausflügler, die am Hafen Rast machen. Die Gemeinde und der Hafenverein beschlossen, den Kiosk selbst zu bauen. Die Kosten liegen bei rund 80 000 Euro. „Da viel in Eigenleistung gemacht wurde und wir zudem von der Firma Döring unterstützt wurden, konnten wir die Kosten gering halten.“ Da der Gemeinde die finanziellen Mittel fehlen, entschied der Hafenverein, das Geld für den Kiosk-Bau zur Verfügung zu stellen. Die Kosten für das übrige Hafen-Projekt liegen bei 2,2 Millionen Euro, wovon die Gemeinde zehn Prozent Eigenmittel aufbringen musste.

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Kinderreiche Gemeinden „werden bestraft“

Dass die Verwirklichung solcher Projekte mittlerweile 15 Jahre dauere, liege auch daran, dass es immer schwieriger werde, Fördermittel zu bekommen sowie die notwendigen Eigenmittel aufzubringen. Und auch sonst würden den Gemeinden die Arbeit erschwert. Allein die Kreis- und die Amtsumlage seien eine große Belastung für die Gemeinden. „Und dann kommt noch die Schulumlage und die Kosten für Kita-Plätze hinzu“, erklärt der Bürgermeister. „Die Gemeinden, in denen viele Kindern leben, werden bestraft. Eigentlich müssten wir sagen: Kinder aus der Gemeinde raus und Rentner rein, dann würden wir Geld sparen. Aber was ist das für eine Denkweise?“

Harald Reinecke ist seit 2011 Bürgermeister der Gemeinde Kenz-Küstrow. „Wir haben eine sehr aktive Gemeinde, vier Vereine, zahlreiche Feste und einen engagierten Gemeinderat. Dafür lohnt es sich, weiterzumachen und zu kämpfen. Ich habe ja auch Spaß an der Arbeit, aber man verzweifelt am System“, erklärt der 58-Jährige. „Der Kreis macht uns das Leben immer schwerer. Wir können nur noch unsere Pflichtaufgaben erfüllen. Mehr geht nicht.“ Wichtige und notwendige Aufgaben, wie beispielsweise die Sanierung der Straßen, müssten immer wieder verschoben werden. „Wir haben insgesamt 14 Kilometer Gemeindestraßen. Wir sind gar nicht in der Lage, das alles zu bewältigen“, erklärt Harald Reinecke. Während die Gemeinde Kenz-Küstrow im vergangenen Jahr noch einen ausgeglichen Haushalt vorlegen konnte, steht in diesem Jahr ein Minus von 80 000 Euro. Allerdings gebe es einen kleinen Hoffnungsschimmer. Die Gemeinde soll über den Landesfinanzausgleich rund 80 000 Euro zusätzlich bekommen. Da von dieser Summe allerdings auch wieder Kreis- und Amtsumlage gezahlt werden müssten, würden am Schluss nur noch rund 30 000 Euro übrig bleiben.

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Und es gibt ein weiteres Problem. Obwohl es Interessenten gebe, die in der Gemeinde gerne bauen würden, muss der Bürgermeister ihnen absagen. „Mindestens ein Mal im Moment ruft jemand an, aber obwohl es gemeindeeigene Flächen sind, muss alles über den Landkreis laufen“, sagt Harald Reinecke. „Die Gemeinden werden komplett entmündigt.“ Und die Vorgaben vom Kreis seien strikt. Solange es keine Innenbereichssatzung in der Gemeinde gebe, darf nicht gebaut werden. „Wir kommen seit vier Jahren nicht weiter, weil wir keinen Architekten finden, die diese Satzung aufstellt“, sagt der Bürgermeister. Denn alle Architekten seien ausgebucht.

Anika Wenning

OZ

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