Naturschutz

Zingst: Naturefund will weiteres Areal auf der Kirr kaufen

Eine weitere Fläche auf der Kirr soll für den Naturschutz gesichert werden. Auf der Insel brüten etliche seltene Vogelarten. Sogar in morschen Dalben des alten Kirr-Anlegers wurde gebrütet.

Eine weitere Fläche auf der Kirr soll für den Naturschutz gesichert werden. Auf der Insel brüten etliche seltene Vogelarten. Sogar in morschen Dalben des alten Kirr-Anlegers wurde gebrütet.

Zingst/Wiesbaden. Es sind vergleichsweise kleine Flächen auf der Insel Kirr vor den Toren von Zingst, aber sie haben für den Naturschutz eine große Bedeutung. Weil das Eiland die bedeutendste Vogelbrutinsel in der südlichen Ostsee ist, landen auf ihr nicht nur selten gewordene Vögel, sondern seit einigen Jahren auch Spenden.

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Die Organisation Naturefund mit Sitz in Wiesbaden ist bereits im Jahr 21012 auf die Kirr aufmerksam geworden. Der Verein kaufte damals mit Spenden eine Teilfläche auf der Kirr. Das Inselstück ist am Ende Eigentum des Landes Mecklenburg-Vorpommern, darf nicht mehr verkauft werden und muss dem Naturschutz unterstellt sein. Beides wird als Verpflichtung in das Grundbuch eingetragen.

Vierte Aktion begonnen

Dreimal konnte Naturefund so Flächen auf der Kirr für den Naturschutz sichern helfen. „Wir haben noch nicht genug von dieser Insel“, heißt es von den Umweltschützern aus Wiesbaden. Nach den Erfolgen zeigte sich die Nationalparkverwaltung begeistert – und auch private Eigentümer. So hat das Nationalparkamt nun noch ein weiteres Stück der Insel gefunden, es handelt sich um eine Fläche von 11 610 Quadratmetern Größe im südlichen Bereich, das Naturefund erwerben will.

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Erst im April konnte die Naturschutzorganisation mithilfe von knapp 400 Spendern ein fast 9000 Quadratmeter großes Stückchen der Insel erwerben. Zusammen mit dem neuen Teilstück summiert sich die für den Naturschutz bestimmte Fläche auf gut 129 000 Quadratmeter. Das Ziel zu erreichen, sagt die erste Vorsitzende von Naturefund, Katja Wiese, „da sind wir echt gut dran.“

Gemeinsame Aktion

Trotz des Schutzstatus der Insel Kirr begrüßt der Leiter des Nationalparkamtes Vorpommern, Gernot Haffner, das Engagement von Naturefund ausdrücklich. Etliche Teilflächen auf der Insel sind in privater Hand. Hier setzen die Bemühungen von Naturefund an, diese Abschnitte in öffentlichen Besitz zu geben und dauerhaft für den Naturschutz zu sichern. Laut Naturefund stehen in Mecklenburg-Vorpommern jährlich lediglich rund 30 000 Euro zur Verfügung, um Land für den Naturschutz zu erwerben.

Gerade die Insel Kirr habe sich aufgrund ihrer Bedeutung für einen Einsatz von Naturefund gelohnt, sagt Gernot Haffner. "Diese gemeinsame Geschichte läuft seit vielen Jahren." Aufgrund der Artenvielfalt brütender Vögel sei die Insel besonders interessant. Eine "absolute Rarität" seien Alpenstrandläufer. Zudem sei auf der Kirr nur noch ein Kampfläuferpärchen heimisch. Gernot Haffner hofft auf einen Bruterfolg in diesem Jahr, nachdem der im zurückliegenden Jahr ausblieb. Ein Zuhause bietet die Kirr unter anderem auch Säbelschnäblern und verschiedenen Seeschwalbenarten.

Bereit für den Verkauf

Um Heu machen zu können, erhielten Interessenten einst Flächen auf der heutigen Vogelschutzinsel. Immer mehr Eigentümer haben in den vergangenen Jahren einem Verkauf ihrer Flächen auf der Kirr zugestimmt. Rund die Hälfte der etwa 3,5 Kilometer langen und 1,5 Kilometer breiten Insel befindet sich im Besitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Stiftung Umwelt und Naturschutz MV. Insgesamt ist die Insel im Barther Bodden rund 370 000 Quadratmeter groß.

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Auch die alljährliche Beweidung der Kirr dient dem Schutz der brütenden Vögel. Weil durch die Rinder des Gut Darß Büsche und Sträucher keine Chance haben, richtig groß zu werden. Raubtiere können sich nicht unbemerkt an die Nester der Bodenbrüter anschleichen.

Naturefund ist eigenen Angaben zufolge eine gemeinnützige Naturschutzorganisation, die weltweit Land kauft, um Lebensräume für die Vielfalt von Tieren und Pflanzen zu bewahren. In nur wenigen Jahren hat Naturefund Wiesen, Wälder und Feuchtgebiete gekauft. Große Vision von Naturefund ist es, weltweit 3,5 Millionen Quadratkilometer für die Natur zu kaufen und zu schützen. Das entspricht in etwa zehnmal der Fläche von Deutschland.

Landerwerb für Bewahrung von Vielfalt

129 000 Quadratmeter Fläche auf der Insel Kirr möchte die Naturschutzorganisation Naturefund erwerben, um sie dauerhaft schützen zu können. Gerade erst hat die vierte Kaufaktion begonnen, in der eine Fläche von 11 610 Quadratmetern erworben werden soll.

Ein kleineres Stückchen der Vogelschutzinsel von annähernd 9000 Quadratmetern hat die Organisation mit Sitz in Wiesbaden erst im zurückliegenden Monat mithilfe von Spenden erwerben können.

Naturefund kauft eigenen Angaben zufolge weltweit Land, um Lebensräume für die Vielfalt von Tieren und Pflanzen zu bewahren. Großes Ziel ist es, eine Gesamtfläche zehnmal so groß wie Deutschland für den Naturschutz zu sichern.

Timo Richter

OZ

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