Im Norden der Insel befindet sich Deutschlands einzige Höhenforschungsstation. Damit beobachtet das Leibniz-Institut Kometen oder Vulkanausbrüche am anderen Ende der Welt. Wie das funktioniert und welche Erkenntnisse dadurch schon gewonnen werden konnten.
Drewoldke.Den ohnehin zahlreichen Superlativen der Insel Rügen lässt sich ein weiterer hinzufügen: Hier steht Deutschlands einzige Funkstation, die mittels eines Kurzwellen-Senders Signale aus dem Weltall empfangen kann. Zwar nicht von Außerirdischen, aber aus dem Bereich um hundert Kilometer Höhe „können wir über Mecklenburg-Vorpommern täglich bis zu 10 000 Sternschnuppen messen“, sagt Jens Mielich. Die wären allerdings für Menschen auf der Erde nicht sichtbar, weil sie zu klein sind und in der Ionosphäre verglühen.
Mielich ist der einzige Mitarbeiter in der Außenstelle des „Leibniz-Instituts für Atmosphärenphysik an der Universität Rostock“ im Altenkirchener Ortsteil Drewoldke. Dort bewohnt er einen Teil der Forschungsstation und hat den mit „17,5 Metern“ wahrscheinlich kürzesten Arbeitsweg der Insel. Auch eine Art von Superlativ. Ein wenig fühle er sich zuweilen wie der Leuchtturmwärter auf einer einsamen Hallig.