Der Vater tot, die Mutter ob der Trauer und des drohenden Schicksals ihres Nachwuchses völlig apathisch – solche und andere Leidensgeschichten gibt es auch in der Tierwelt. Die OZ schildert vier Einsätze der Tierrettung Vorpommern-Rügen auf Rügen, in Tribsees und Prohn.
Gingst. Ein tierisches Familiendrama haben die Einwohner von Haidhof bei Gingst auf Rügen vor wenigen Tagen hautnah miterleben müssen. Ein Storchenpaar, das dort nistet, zog in einem Nest in luftiger Höhe gemeinsam fünf Junge groß. Bis der Storchenvater eines Tages ausblieb. Er hatte die Störchin und die Kleinen mit Nahrung versorgt und war dazu von morgens bis abends auf die umliegenden Wiesen geflogen. Bei einem dieser Ausflüge wurde er von einem Auto erfasst.
Warum der Storch dem Fahrzeug nicht ausweichen konnte, darüber kann Michaela Ballschuh von der Tierrettung Vorpommern-Rügen nur spekulieren. „Wenn er viel Futter im Schnabel hatte, konnte er vielleicht über der Straße nicht so schnell an Höhe gewinnen.“