Rügen: Behelfsstraße auf Baustelle nicht mehr sicher – Busse fahren bald durch die Stadt
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Derzeit ist die Ringstraße im Baustellenbereich auf einer Seite noch für Busse, Einsatzfahrzeuge und Anwohner befahrbar.
© Quelle: Mathias Otto
Bergen. Hochbetrieb in der Ringstraße: Nachdem Skelettfunde und Lieferengpässe zu Verzögerungen führten, rollen derzeit die Bagger auf der Baustelle, die die Fahrbahndecke aufbrechen. Die ersten Abwasserdruckrohr- und Trinkwasserleitungen wurden bereits verlegt. Kurzum, die Arbeiten kommen gut voran. Autofahrer müssen die Umleitung durch die Stadt nehmen, für Busse und Rettungsfahrzeuge ist eine Spur im Baustellenbereich frei.
Besonders ärgerlich: Genau diese Behelfsstraße wird bald für die Fahrzeuge mit Sondergenehmigung gesperrt sein. „Es zeichnet sich ab, dass sich die Pflastersteine auf der Seite, die befahrbar ist, etwas lösen, weil der Boden aufgrund der anhaltenden Regenfälle zu Jahresbeginn aufgeweicht ist. Wir müssen ein sicheres Arbeiten auf der Baustelle gewährleisten können, das steht an erster Stelle“, sagt Bürgermeisterin Anja Ratzke (parteilos).
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Anja Ratzke, Bürgermeisterin Bergen
© Quelle: Mathias Otto
Busse über Markt umgeleitet
Einen Grund zur Sorge sieht Roy Zahn, stellvertretender Leiter des DRK-Rettungsdienstes in Bergen, nicht. Die Erreichbarkeit der einzelnen Stadtteile sei trotzdem gegeben. „Wir sind mit dem Bauamt im Kontakt. Derzeit ändert sich die Zufahrt für den Rettungsdienst nicht. Somit kann der Rettungsdienst die halbseitig gesperrte Ringstraße wie bisher nutzen“, sagt er. Lediglich die Stralsunder Straße von der Schule kommend ist vorübergehend gesperrt. Diese wird nun über die Feldstraße angefahren. „Zur Baustelle Ringstraße gibt es am 22. März eine Baubesprechung. Derzeit gehen wir von keinen Anpassungen aus. Im Kontakt mit dem Bauamt würden wir diese dann aber besprechen“, so Roy Zahn.
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Michael Lang, Pressesprecher der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen
© Quelle: Chris-Marco Herold
Auch die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen (VVR) will die nächste Bauberatung abwarten, um dann konkret reagieren zu können. Im Endeffekt könnte es laut Sprecher Michael Lang lediglich bedeuten, dass die aus Richtung Friedhof kommenden Busse stadteinwärts (etwa die Linie 20) dann nicht mehr geradeaus in Richtung Bahnhof fahren, sondern ebenfalls über den Markt umgeleitet werden. „Ändern würde sich auch nicht, dass wir die Haltestellen Ringstraße und Grundschule stadteinwärts nicht bedienen, dies ist bereits auch momentan nicht möglich“, so Michael Lang.
„Sperrung aufheben“
Vor der Einrichtung der Baustelle wurde die Firma Merkel Ingenieur Consult damit beauftragt, Messungen durchzuführen. In der Ringstraße befuhren 700 Kleintransporter und 10 500 Autos und Motorräder die Ringstraße – und das jeden Tag. Hinzu kommen 600 Laster sowie Busse, die bald allesamt die Umleitung durch die Stadt nehmen müssen. 12 000 Fahrzeuge müssen nun in die richtige Bahn gelenkt werden.
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Matthias Ewert, CDU-Fraktionsvorsitzender der Bergener Stadtvertretung
© Quelle: OZ
Bergen steht vor einem großen Problem, meint der CDU-Fraktionsvorsitzende Matthias Ewert. Denn die Saison steht erst noch bevor. Er forderte deshalb, die Sperrung im Bereich der Raddasstraße aufzuheben. „Eine besondere Belastung durch den umgeleiteten Verkehr erfahren die Anwohner der Viechstraße, des Rugardweges und der Rugardstraße. In diesem Bereich ist der Fahrzeugverkehr laut Berichten der Anwohner teilweise unzumutbar“, sagt er. Auch werde durch die jetzige Umleitung die verkehrsberuhigte Zone im Rugardweg bedeutungslos, da sich das Verkehrsaufkommen dort drastisch erhöht hat und sich viele Autofahrer nicht an die entsprechende Geschwindigkeit halten würden. „Die Stadtverwaltung muss eine andere Lösung finden“, sagt er.
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Parkplätze werden verbreitert
Der Sperrkommission, die sich regelmäßig treffe, gehören neben der Verwaltung auch Mitarbeiter der Verkehrsbehörde, vom VVR, von der Polizei und vom Arbeitsschutz an. „Am meisten müssen wir auf den Arbeitsschutz Rücksicht nehmen. Auch der VVR darf nicht vernachlässigt werden, weil dieser den Schülerverkehr absichern muss“, sagt Anja Ratzke. Sie machte bereits im November darauf aufmerksam, dass eine Aufhebung der Sperre im Bereich der Raddasstraße zu weiteren Problemen führen könnte. Wenn der Verkehr wieder in beide Richtungen möglich wäre, würde dies bedeuten, dass es mehr Fahrzeuge in die Innenstadt zieht, die in Richtung B96 abkürzen wollen. Auf der nächsten Sitzung am 22. März werde dieser Einwand jedoch besprochen.
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Die Parktaschen in der Dammstraße werden derzeit angepasst und verbreitert.
© Quelle: Mathias Otto
Allerdings werde es demnächst eine Verbesserung geben, was den ruhenden Verkehr betrifft. Die bisher gesperrten Parkplätze im oberen Bereich der Dammstraße sollen wieder geöffnet werden. „Sie werden vorher noch baulich verändert. Die Idee ist, die Stellflächen um den bisher vorhandenen Schutzstreifen zu verbreitern und dann die Parkflächen wieder freizugeben“, sagt die Bürgermeisterin.
Von Mathias Otto