Energiekonzern RWE bestätigt Vorarbeiten für LNG-Terminals vor Rügen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/RSCQRDCBBJDNBHZVXWL4ZO3XSA.jpg)
Trotz Veto der Landesregierung starten erste Arbeiten für die geplanten LNG-Terminals vor Rügen.
© Quelle: Stefan Sauer/dpa
Stralsund/Essen. Die ersten Vorarbeiten für weitere LNG-Terminals östlich von Rügen haben begonnen. Dabei handele es sich „lediglich um Erkundungsarbeiten“, die vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee genehmigt worden seien, teilte ein Sprecher des Energiekonzerns RWE (Essen) am Sonntag mit.
Die Arbeiten fänden im Rahmen des Projektes „Ostsee LNG“ statt, das von RWE im Auftrag der Bundesregierung als Dienstleister umgesetzt werde. Für die Erkundungsarbeiten seien zwei Spezialschiffe im Einsatz. „Es ist üblich, dass bei Offshore-Projekten vorlaufend eine sorgfältige Prüfung der Bodenbeschaffenheit und des Untergrunds erfolgt. Dies umfasst auch die Prüfung auf möglicherweise noch im Boden liegende alte Weltkriegsmunition“, hieß es in der Mitteilung.
Landesregierung MV lehnt LNG-Projekt vor Rügen ab
Die Deutsche Umwelthilfe hatte sich kritisch zu den Arbeiten geäußert, die in den Badeorten auf Rügen für weitere Unruhe sorgen. Dort wächst die Sorge, dass nur wenige Kilometer von den Stränden entfernt zwei große Terminals zur Übernahme von mit LNG-Tankern angeliefertem Erdgas entstehen und damit der Tourismus Schaden nehmen könnte.
Lesen Sie auch
- Rügen: Beginnen erste Bauarbeiten für LNG-Terminals?
- Schwesig lehnt Pläne zu LNG-Terminal vor Sellin auf Rügen ab
- Kreistag Vorpommern-Rügen: Kein LNG vor Rügen
Die Landesregierung teilt die Bedenken der Tourismusbranche und lehnt das Projekt inzwischen ab. Nach den Worten von Umweltminister Till Backhaus (SPD) läuft das Genehmigungsverfahren noch. Bautätigkeiten seien aufgrund der derzeitigen Laichzeit der Heringe in der Küstenregion nicht gestattet. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte sich mehrfach gegen das LNG-Terminal unmittelbar vor Rügen ausgesprochen und den Bund aufgefordert, Alternativen zu prüfen.