Die Fällung von Bäumen führt oft zu Unmut in der Bevölkerung. Erst recht in Naturschutzgebieten und erst recht auf der waldarmen Insel Rügen. Nun protestierten Aktivisten der Umweltschutzorganisation Robin Wood gegen Eingriffe in den Wald der Granitz bei Binz.
Granitz. „Wilde Wälder wirksam schützen“, stand auf dem großen Banner, das zwischen zwei hohen Bäumen im Wald der Granitz prangte. Zwei Aktivisten der Umweltschutzorganisation Robin Wood waren in der vergangenen Woche dafür bis in die Kronen der Bäume geklettert, um es dort zu befestigen. „Nur ein Bruchteil wertvoller Naturwälder hierzulande steht unter Schutz und selbst diese Wälder sind nicht in allen Fällen vom Holzeinschlag ausgenommen“, sagt Ute Bertrand, Sprecherin von Robin Wood. „Mit unserer Aktion wollten wir uns dafür einsetzen, dass mehr Waldgebiete streng geschützt werden und dies in der Praxis auch durchgesetzt wird.“
Die Granitz wäre ein besonders wertvoller, zusammenhängender Buchenwald Rügens, der als Naturschutzgebiet im Biosphärenreservat Südost-Rügen und auf EU-Ebene als Flora-Fauna-Habitat geschützt sei. „Trotzdem werden dort alte Buchen und Eichen abgesägt und zu Holz gemacht.“ Während es in Nationalparks inzwischen auch von Forstseite akzeptiert werde, „dass Wald einfach Wald sein darf“, wäre es in Deutschland bis heute gängige Praxis, dass in Naturschutzgebieten Forstwirtschaft betrieben wird, so Bertrand. Oft werde dies mit notwendiger Pflege begründet.