Sassnitz

Sassnitzer feiern Vollmondfest bei totaler Mondfinsternis

Mit Musik wurde der Mond beim Vollmondfest 2017 in Sassnitz begrüßt. In diesem Jahr soll es während der Feierlichkeiten die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts geben.

Mit Musik wurde der Mond beim Vollmondfest 2017 in Sassnitz begrüßt. In diesem Jahr soll es während der Feierlichkeiten die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts geben.

Sassnitz. Die Astronomen kündigen für Freitag ein grandioses Spektakel am Himmel an: die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts. Zur gleichen Zeit werden auch auf der Erde in den Gassen von Alt Sassnitz einmalige Augenblicke zu erleben sein. Unter der Schirmherrschaft der Stadt Sassnitz wird dort das mittlerweile dritte Vollmondfest gefeiert.„20 Uhr, Strandpromenade: Die Blasmusikanten begrüßen den Aufgang des Mondes.“ So steht es zumindest in dem Programm, das die Initiatoren aus der Sassnitzer Altstadt in den zurückliegenden Monaten zusammengestellt haben. Wieviel Mond bekommt man zu sehen bei der längsten totalen Mondfinsternis des Jahrhunderts? Mehr als sonst, sagen jedenfalls die Himmelsforscher und die Meteorologen. In der „totalen Phase“, die gegen halb zehn beginnt, werde der Erdtrabant knapp zwei Stunden lang tiefrot am Himmel stehen. Gleichzeitig sollen die vier Planeten Saturn, Jupiter, Venus und Mars mit bloßem Auge zu erkennen sein – sie leuchten heller als die übrigen Sterne.

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Bei Vollmond immer gutes Wetter

Das alles kann man am Freitag auf der Erde in Sassnitz und andernorts sehen – wenn es denn das Wetter zulässt. Jörg Piecha ist da zuversichtlich. Der Sassnitzer ist einer der „Väter“ dieser jungen Veranstaltung. Im Laufe der Jahre war ihm und seiner Frau aufgefallen, dass sie im Sommer bei Vollmond immer draußen im Garten ihres Hauses in der Altstadt sitzen konnten. „Bei Vollmond war immer schönes Wetter.“ Als Marlen Melzow und andere Freunde des historischen Ortskerns diesen mit einem Fest beleben wollten, war man sich bald einig, dass es an einem Vollmondabend stattfinden sollte.„Es ging nicht nur ums Feiern an sich“, sagt Melzow, die gemeinsam mit ihrem Mann „Dahlmann’s Bazar“ am Alten Markt betreibt. Natürlich habe man die Einheimischen und Besucher auch auf diesen wunderbaren Flecken Erde aufmerksam machen wollen, an dem sonst so viele vorbeilaufen. „Aber durch die Organisation sollten auch die Nachbarn in Kontakt kommen, die sich sonst vielleicht nicht einmal vom Sehen kannten.“ Diese Idee ist ebenso aufgegangen wie die Gesamtkonzeption des Festes. Das liegt zum einen an dem Zauber von Alt Sassnitz, zum anderen aber auch an der völligen Abwesenheit eines Perfektionszwangs. Bei aller Verbesserung von Jahr zu Jahr: Den Charme der Improvisation soll das Vollmondfest nicht verlieren. Darin sind sich seine Organisatoren einig.

„Hausgeister“ führen zu historisch wichtigen Orten

Die Einwohner werden ihre Häuser wieder mit Lampions schmücken. Der schönste wird prämiert. Die kleinen Besucher können am Nachmittag und am Abend noch selbst Lampions basteln. Die ersten Aktionen sind ab 12 Uhr geplant. Kinder sind dann in der Silberschmiede zum Bernstein-Blindfischen eingeladen, die ersten Verkaufsstände öffnen und bieten Blumen und Gemüse, Kunsthandwerk, vegane und mediterrane Köstlichkeiten an. Ab 18 Uhr sind Musikperformances an der Kurmuschel geplant, wo ab 22 Uhr der legendäre Posaunist Conny Bauer ein Konzert geben wird Wenzel und Band gastieren ab 20.30 Uhr auf dem Alten Markt, wo ab 23 Uhr auch Conny Ochs und Hannes Scheffler spielen sowie um 18.30 Uhr der Rügener Musiker Friedemann. Daneben gibt es Lesungen mit Ulrike Sebert, Irmgard Senf und Holger Teschke. Viele Einwohner werden die sonst verborgenen Gärten und Innenhöfe öffnen.Um 15 Uhr wird der Sassnitzer Bürgermeister Frank Kracht am Alten Markt eine Ausstellung zum Thema „Hausgeist“ eröffnen. Dabei wird eine Auswahl der Tafeln präsentiert, die an historisch interessanten Gebäuden und Orten der Stadt aufgestellt werden. Auf den ersten thematischen Hausgeister-Rundgang können sich die Besucher im Anschluss um 16 und 18 Uhr unter Führung des Leiters des Stadtarchivs, Frank Biederstaedt, begeben.

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Erdtrabant leuchtet ab halb zehn tiefrot

Sonne, Mond und Erde stehen am Freitag sozusagen in einer Reihe. Dabei ist die Entfernung zwischen Mond und Erde besonders groß, weshalb der Erdtrabant etwas kleiner als sonst erscheint. Laut dem Meteorologen Matthias Habel fällt kein direktes Sonnenlicht mehr auf den Mond.

Die Strahlen der Sonne werden aber zum Teil durch die Erdatmosphäre dennoch auf die Mondoberfläche umgelenkt, wodurch diese besonders tiefrot leuchtet.

Der maximale Punkt der totalen Finsternis, die halb zehn beginnt, wird gegen 22.20 Uhr erreicht sein, das Ende gegen 23.15 Uhr

Maik Trettin

OZ

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