Der Parteivorstand der AfD nominiert Stralsunder Jungpolitiker Dario Seifert als Kandidat zur Bundestagswahl. Ein Affront gegenüber Landessprecher Leif-Erik Holm, der die AfD im Nordosten zur stärksten Kraft machen will.
Stralsund. Michael Wendler – ein „kritischer Sänger“. Bremen – eine „überfremdete Hansestadt“. Die 15-Kilometer-Regel – „Ich fahr, wohin ich will“: So äußert sich AfD-Kreistagsmitglied Dario Seifert in den sozialen Netzwerken. Anlässlich der Twitter-Sperre des US-Präsidenten schreibt er auf Facebook, Donald Trump verdiene „Respekt für seine Arbeit, insbesondere für seinen entschlossenen Kampf gegen Massenzuwanderung, Genderblödsinn und Linksextremismus“. Den Sturm auf das Kapitol in Washington, bei dem fünf Menschen starben, lässt Seifert hingegen unkommentiert.
Der AfD-Kreisvorstand Vorpommern-Rügen hat – solcher Aussagen zum Trotz oder gerade ihretwegen – nach eigenen Angaben einstimmig beschlossen, Seifert, 26, Kaufmann für Bürokommunikation, zur nächsten Bundestagswahl ins Rennen zu schicken. Man wolle einen Kandidaten, „der in der Region verwurzelt ist, die Probleme vor Ort aus eigener Erfahrung kennt, den politischen Kurs des Kreisverbandes im Wahlkampf entschieden vertritt und gezielt jüngere Wähler ansprechen soll“, heißt es seitens des Vorstandes.