Kritik an Stralsunds Einkaufsplänen
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Eine Erweiterung des Strelaparks dürfte sich auch auf den Einzelhandel in anderen Stadtteilen auswirken. Nur wie?
© Quelle: Jörg Mattern
Stralsund. Die Verhandlungen über Grundstücke mit der Gemeinde Kramerhof stoßen in der Stralsunder Bürgerschaft auf ein geteiltes Echo. Der Chef der CDU/FDP-Fraktion Ronald Zabel spricht von einer „Situation in der beide Seiten gewinnen“. Dagegen äußern die Grünen Skepsis und Kritik.
In der kommenden Woche soll der Vertragsentwurf zum Thema in der Gemeindevertretung Kramerhof werden. Im Grunde geht es um den Verkauf verschiedener Flächen an die Nachbarstadt für einen Betrag von mindestens 2,5 Millionen Euro. Damit soll unter anderem eine Erweiterung des Einkaufszentrums Strelapark möglich werden.
CDU: Für beide Seiten ein Gewinn
Die Verhandlungen seien grundsätzlich zu begrüßen, so Jürgen Suhr, Chef der Grünen-Fraktion in der Stralsund. "Ich bedaure allerdings, dass die Bürgerschaftsmitglieder sich bisher nur über die Veröffentlichungen des Amtes Altenpleen informieren konnten", kritisiert er. Von der Stralsunder Verwaltung habe er bislang keine entsprechenden Unterlagen erhalten. Ein Punkt, den CDU-Mann Zabel nicht recht nachvollziehen kann. „Die Verhandlungen sind immer wieder thematisiert worden, alle Fraktionen und der Bauausschuss waren einbezogen“, sagt er. Dass die Stadt konkrete Ergebnisse erst vorlegt, wenn ein Beschluss auch wirklich ansteht, sei so üblich und sinnvoll. Der Vertrag biete zweifellos für beide Seiten Vorteile. Stralsund könne auf zusätzliche Steuereinnahmen und Baugebiete hoffen und der Gemeinde helfe die Finanzspritze sich weiter zu entwickeln. Suhr und seine Fraktion würden unnötige Bedenken konstruieren, ohne Alternativen zu benennen.
Grüne sorgen sich um Einzelhandel
Tatsächlich zieht Suhr das Vertragswerk grundsätzlich in Zweifel. Die Höhe der Zahlung an Kramerhof und die Auswirkung auf eine bestehende Gartensparte auf einem der betroffenen Grundstücke müssten hinterfragt werden. Auch die Erweiterung des Strelaparks sieht er kritisch. Man müsse sorgsam abwägen, sagte er, welchen Einfluss das auf die anderen Einzelhandelsstandorte in der Stadt hat, so Suhr.
Das Argument will man bei der CDU nicht so recht gelten lassen. „Die Situation des Einzelhandels in der Innenstadt hat sich seit Jahren gut entwickelt. Es ist an der Zeit, dass die Händler im Strelapark die Möglichkeit bekommen, ihren Standort zu stärken und attraktiv zu halten“, erklärte Fraktionsmitglied Stefan Bauschke.
Carsten Schönebeck
OZ