Für die Haltung von Menschenaffen gelten in deutschen Zoos seit 2014 Mindestanforderungen. Doch nicht alle würden sich daran halten, kritisiert Peta. Deshalb hat die Tierrechtsorganisation unter anderem den Stralsunder Zoo angezeigt. Wie der auf die Vorwürfe reagiert.
Stralsund.Die Tierrechtsorganisation Peta hat deutschlandweit zehn Zoos angezeigt, die sich nicht die Mindestanforderungen für die Haltung von Menschenaffen halten würden. Darunter ist auch der Zoo in Stralsund. "Es ist ein Verbrechen, Menschenaffen aus vorgeschobenen Artenschutzgründen – tatsächlich aber zur Belustigung des Zoopublikums – einzusperren. Erst recht inakzeptabel ist, dass Zoos noch dazu die Tierschutzvorgaben missachten", sagt Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie bei Peta Deutschland. Die menschenaffenunwürdige Gefangenenhaltung müsse dringend beendet werden.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat 2014 Vorgaben definiert, an die sich die 34 Zoos und Tierparks mit Schimpansen, Bonobos, Orang-Utans und Gorillas in Deutschland halten müssen. Unter anderem geht es dabei um Gehegegröße und -ausstattung, klimatische Anforderungen und die sozialen Ansprüche der jeweiligen Tierart. Für eine vierköpfige Schimpansengruppe sind beispielsweise jeweils 200 Quadratmeter Innen- und Außengehege vorgesehen.