Kann man politische Umwälzungen in einen TV-Krimi gießen? Im neuen Stralsund-Krimi gelingt dieses durchaus ansprechend. Dabei hat der Zweiteiler noch viel mehr zu bieten: völkische Biobauern, Kidnapping, Beziehungsprobleme – und ganz viel Hansestadt.
Stralsund. Stralsund-Fans können sich an diesem Wochenende am Start eines filmischen Großereignisses erfreuen: Das ZDF zeigt ab Sonnabend den „Stralsund“-Zweiteiler, in dem der gewaltsame Tod eines Wirtschaftsanwalts Kommissarin Nina Petersen (Katharina Wackernagel) vor komplexe Ermittlungsarbeiten stellt, die bis in die Nachwendezeit zurückreichen.
In beiden Teilen „Das Manifest“ und „Medusas Tod“ steckt dabei richtig viel Stralsund drin – auch wenn die Hansestadt durch die Krimiästhetik sehr düster wirkt. Die Insel Dänholm zum Beispiel sieht aus der Luft aus wie ein verkommener Industrie-Slum. In der Hansestadt direkt wird dabei nicht wirklich getötet, geschossen und gemordet – dafür begeben sich die Bösewichte primär auf die Insel Rügen.