App-Store-Regeln: Was gilt in Apples Onlineshop?
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Um die Richtlinien in Apples App Store gibt es bereits seit Längerem Streit.
© Quelle: Patrick Semansky/AP
Seit 2008 vertreibt Apple Software-Anwendungen in seinem App Store. Heute gibt es auf der Plattform mehr als zwei Millionen Apps zum Download. Um seinen Kunden ein einwandfreies Nutzererlebnis zu garantieren und schadhafte Applikationen zu verhindern, durchlaufen die Anwendungen vor der Veröffentlichung eine strenge Prüfung seitens Apple. “Wir möchten Benutzern eine sichere Erfahrung bieten, um Apps zu erhalten und Entwicklern die Möglichkeit geben, erfolgreich zu sein. Dazu bieten wir einen hoch kuratierten App Store an, in dem jede App von Experten überprüft wird und ein Redaktionsteam den Benutzern hilft, jeden Tag neue Apps zu entdecken”, heißt es dazu in den Review Guidelines von Apple.
Für die Veröffentlichung einer App müssen die Hersteller zunächst eine Mitgliedschaft im Apple-Entwicklerprogramm vorweisen. Diese kostet 99 Euro im Jahr. Über die App-Store-Connect-Seite können die Anwendungen dann samt Beschreibung und Screenshots hochgeladen werden. Meist innerhalb weniger Werktage überprüft Apple die App auf seine Store Review Guidelines. Wenn die App fehlerhaft programmiert ist, es Probleme mit dem Urheberrecht gibt oder Schwierigkeiten mit der Formatierung auftreten, werden Anwendungen nicht zugelassen.
Apple beansprucht 30 Prozent der Verkaufseinnahmen
Generell ist die Bereitstellung von Apps in Apples Stores bis auf die Mitgliedschaft kostenlos. Allerdings behält sich das Tech-Unternehmen einen Anteil der In-App-Käufe ein. “Entwickler erhalten 70 Prozent der Verkaufseinnahmen aus In-App-Käufen und Apple bezieht eine Vergütung von 30 Prozent”, heißt es seitens Apple. Als Beispiele werden beliebte Spiele-Apps wie “Clash of Clans” und “Candy Crush Saga” genannt.
Auch bei Abonnements, die über In-App-Käufe abgeschlossen werden, erhebt Apple Anspruch auf einen Teil der Einnahmen. Im ersten Jahr des Abos erhalten Entwickler 70 Prozent, Apple die restlichen 30. Darüber hinaus gehen 85 Prozent der Einnahmen an die App-Hersteller und 15 Prozent an Apple. Dies ist zum Beispiel bei den Apps “Freeletics”, “Blinkist” und “Babbel” der Fall.
Epic Games, Spotify und Netflix kritisieren Apple-Abgabe
An der Abgabe stören sich mittlerweile immer mehr Entwickler. Im vergangenen Jahr hatte beispielsweise Spotify Beschwerde gegen Apple bei der EU-Kommission eingereicht und dem Unternehmen vorgeworfen, unfairen Wettbewerb zu betreiben. Spotify bemängelte, dass die 30 Prozent vorrangig für Konkurrenten fällig wird. Apples eigener Musikdienst müsse hingegen nicht zahlen. Auch Netflix wehrt sich gegen die Abgabe. Wer in der App ein Abo abschließen will, wird automatisch an den Browser umgeleitet, da die von Apple erhobenen Gebühren hier nicht fällig werden. Anders als jüngst bei Epic Games und “Fortnite” flog die Anwendung allerdings nicht aus dem App Store.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Zahlungsmethode. App-Store-Nutzer benötigen für den Download und den Kauf von App-Produkten eine Apple-ID. App-Betreiber fordern, dass als Zahlungsmittel auch andere Produkte wie etwa Paypal oder Giropay möglich sein sollen. Epic Games hat in seiner “Fortnite”-App jüngst eine eigene Bezahlmethode per Kreditkarte für Kunden eingepflegt. Bestimmte Items wurden günstiger angeboten, wenn die Nutzer Gebrauch davon machten. Apple sah darin einen Verstoß gegen seine Richtlinien und verbannte das Spiel aus seinem Store.
RND/mkr