Ärzte in MV warnen vor einem Ende des Gemeindeschwester-Programms „Verah-Care“. Noch schicken 400 Praxen ihre Schwestern zu Hausbesuchen zu pflegebedürftigen Patienten. Doch die AOK hat die Verträge gekündigt – aus Kostengründen.
Neubukow.Bernhard Peters (64) freut sich über die Besucherin. „Ich hab’ gern mit jungen Damen zu tun“, sagt der ehemalige Bäcker aus Neubukow (Kreis Rostock) gut gelaunt. Peters leidet an Parkinson, wegen einer schweren Wirbelsäulenerkrankung schafft er zu Fuß nur noch kurze Wege. Jetzt steht Schwester Christine vor der Tür. „Herr Peters, Sie laufen ja bald schneller als ich“, sagt die 51-Jährige, während ihr Patient seinen Rollator über den Flur in Richtung Wohnzimmer schiebt.
Heute steht die Grippeschutzimpfung auf dem Programm, aber erst einmal wird Blutdruck gemessen. Die examinierte Krankenschwester Christine Köhler kommt regelmäßig zu Peters, der in Neubukow im ersten Stock einer Neubauwohnung lebt. „Sie haben sich gut gemacht“, lobt sie ihren Patienten. Nachdem es mit dem Laufen eine Zeit lang gar nicht mehr klappte, ist der allein lebende Neubukower inzwischen wieder sicher auf den Beinen – zumindest in der Wohnung. Der Erfolg eines längeren Reha-Aufenthalts.