Das neuerliche Besuchsverbot auf drei Stationen der Rostocker Unimedizin hat eine hoch emotionale Debatte im Land angestoßen. Was diese Situation für Familien bedeuten kann, zeigen zwei Fälle aus MV, die Angehörige von Intensivpatienten schildern.
Rostock/Bad Doberan/Bützow. „Das ist doch unmenschlich“, sagt Ronald Saß über das, was seine Familie in den vergangenen Tagen erlebt hat. In einem Hilferuf schrieb er an die OSTSEE-ZEITUNG: „Unser Vater liegt seit Freitag im Sana Krankenhaus Bad Doberan und niemand lässt uns zu ihm. Bitte helft mir, dass ich Abschied nehmen darf.“
Am Telefon erzählt er: „Seit einer Woche versuchen wir, Kontakt zu meinem Vater aufzunehmen. Er wird an Organversagen sterben. Das steht fest und daran lässt sich nichts mehr ändern. Aber wir durften bis heute nicht zu ihm.“