Blumenkohl in Rostock für fünf Euro? „Es geht nicht mehr! Die Taschen sind leer!“
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Der Preisanstieg fällt bei Obst und Gemüse derzeit deutlich aus. Leser sind verärgert, weisen aber auch auf Billigmentalität hin.
© Quelle: Sebastian Kahnert
Rostock. An der Tankstelle purzelten die Preise zuletzt ein wenig, dafür sind sie derzeit vor allem bei frischem Obst und Gemüse auffallend hoch. Brokkoli oder Blumenkohl das Stück für knapp fünf Euro. Händler verweisen auf die „schlechten Wetterbedingungen im Anbauland“. Und Leserinnen und Leser diskutieren darüber, wer sich das alles noch leisten können soll?
Bernd Sturzrehm hat es erlebt: „Ich habe das Kilo Paprika für 9,99 Euro gesehen! Da macht das Zubereiten von frischen und gesunden Speisen sehr viel Spaß, vorausgesetzt das Portemonnaie ist gut gefüllt. Kein Wunder, dass viele Leute lieber eine Pizza für 2,44 Euro kaufen.“ Sam Burger findet das alles paradox: „Und wenn es nicht gekauft wird, weil es so teuer ist, geht es in die Tonne.“
„99 Cent für acht Äpfel aus Deutschland – wie soll sich das rechnen?“
Ulrich Schuck gibt an dieser Stelle dennoch zu bedenken: „Tatsache ist doch, dass Produkte trotz Preiserhöhung bei uns immer noch günstiger sind als in manchen anderen Staaten“, um dann aber hinterherzuschicken. „Wichtig ist jedoch, dass eine Preiserhöhung irgendwann auch wieder rückgängig gemacht wird.“
Mathias Probst erinnert sich: „99 Cent für acht Äpfel aus Deutschland – wie soll sich das rechnen? Abzüglich Mehrwertsteuer, Handelsmarge, Kosten für Lagerung, Kühlung, Transport. Was kommt da am Ende beim Erzeuger an?“
Thomas Kreft meint: „Die Preiserhöhungen wären an sich gar kein Problem, wenn auch die Einkommen mit steigen würden. Aber daran hapert es wieder mal, jedenfalls für den Normalbürger.“
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Hier steigt auch Karin Jennerjahn mit ein in die Diskussion: „Es entscheidet immer der Geldbeutel, was gekauft wird. Das Produkt wird nicht besser, nur weil dafür mehr verlangt wird. Aber im Gegenzug wird es immer mehr Menschen geben, die sich immer weniger leisten können.“
War diese Entwicklung erwartbar? Roland Bohnhof dazu: „Die Masse wollte es immer billiger. Dabei kam dann nur Müll in die Läden. Qualität muss man seit Jahren suchen. Nun kommt die Rechnung für die Forderung, alles immer billig zu bekommen. Dass das nicht funktioniert auf Dauer, war von Anfang an klar.“
„Das Essen frisst einen Großteil des Gehaltes auf“
Jörg Hagemeyer schlägt vor, „Gegenpole zum bekannten Handel zu schaffen“. Wie in England. Dort gebe es Farmshops, also mehr Bauern mit Direktvermarktung. „Auf Bio- oder konventioneller Basis.“
Sascha Petrick ist alleinerziehender Vater, sagt er. „Neben der Miete und den Energie- und Nebenkosten frisst das Essen einen Großteil des Gehaltes auf.“
Karin Schulze schließt hiermit: „Mehr Steuern, mehr Krankenkassenbeiträge, mehr für Strom, mehr für Mieten, mehr, mehr, mehr ... Es geht nicht mehr! Die Taschen sind leer!“