Bundesweite Razzia im „Reichsbürger“-Milieu: Auch in MV Durchsuchungen
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Dezember 2022: Einsatzkräfte der Polizei auf dem Weg zu einer Razzia in Thüringen.
© Quelle: Bodo Schackow/dpa
Schwerin/Karlsruhe. Bundesweite Ermittlungen im „Reichsbürger“-Milieu haben am Mittwoch auch in Mecklenburg-Vorpommern für Aufsehen gesorgt. Wie die Bundesanwaltschaft auf OZ-Anfrage bestätigt, hat es in den Morgenstunden eine Durchsuchung im Raum Ludwigslust-Parchim gegeben. Den genauen Ort lassen die Ermittler offen. Das Innenministerium in Schwerin hält sich ebenfalls bedeckt.
Bei der Aktion handelte es sich um eine Folgemaßnahme einer großangelegten Anti-Terror-Razzia gegen sogenannte Reichsbürger in mehreren deutschen Bundesländern sowie in Österreich und Italien im vergangenen Dezember. „In diesem Zusammenhang wurden am Mittwoch 20 weitere Hausdurchsuchungen in acht Bundesländern und der Schweiz durchgeführt“, teilt eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.
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Bei der Razzia in Mecklenburg-Vorpommern soll eine „nicht beschuldigten Person“, im Fokus gestanden haben. Eine Gefahr sei von ihr nicht ausgegangen. Anders habe die Situation hingegen in Reutlingen in Baden-Württemberg ausgesehen. Dort war bei einer Durchsuchung ein Beamter eines Spezialeinsatzkommandos angeschossen und leicht verletzt worden. Der Zustand des Beamten soll stabil und der Täter festgenommen sein. Ermittlungen wurden eingeleitet.
„Reichsbürger“ sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. Der Verfassungsschutz rechnete der Szene der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ 2022 deutschlandweit etwa 23 000 Menschen zu, 2000 mehr als im Vorjahr.
OZ