DDR-Chorleiter Gerd Michaelis gestorben
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Gerd Michaelis (r.) – hier mit seinem Stiefsohn Dirk Michaelis – ist im Alter von 89 Jahren gestorben.
© Quelle: Michaelis/Facebook
Dobbertin. Der in der DDR bekanntgewordene Chorleiter Gerd Michaelis ist tot. Er starb am vergangenen Sonntag (27. November) in seinem Haus im mecklenburgischen Dobbertin (Landkreis Ludwigslust-Parchim), wie sein Stiefsohn, Sänger Dirk Michaelis („Als ich fortging“), auf dpa-Anfrage am Mittwoch bestätigte. Der Musiker wurde 1933 geboren und war unter anderem Leiter des von ihm 1967 gegründeten Gerd-Michaelis-Chors. Das Schlagerensemble trat zu DDR-Zeiten auch im Rundfunk auf, wo es verschiedene Sängerinnen und Sänger begleitete und auf zahlreichen Amiga-Plattenproduktionen vertreten war.
Das Vokalensemble bestand aus rund acht Mitgliedern, die Mitglieder kamen und gingen. Mehrere Sänger wurden nach dem Ausscheiden aus dem Chor als Solokünstler bekannt, darunter Jan Gregor, Henry Kotowski, Horst Krüger und Gerti Möller. Hartmut Schulze-Gerlach wurde später unter dem Namen Muck erfolgreich.
1973 hatte der Chor mit Schulze-Gerlach als Solist den Hit „Isabell“
Neben vielen Konzerten, Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen unter eigenem Namen wirkten der Gerd-Michaelis-Chor oder einzelne Mitglieder des Chors auf zahlreichen anderen Aufnahmen mit. Dazu gehört auch eine Reihe von Schallplattenproduktionen mit dem Orchester Jo Kurzweg und weiteren Orchestern.
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Eine LP des Gerd-Michaelis-Chor aus dem Jahr 1974.
© Quelle: Amiga
1974 wurde die Gerd-Michaelis-Chor-Band gegründet. Mitglieder waren Mathias Schramm (Bassgitarre), Klaus-Peter Albrecht (Gitarre), Ulrich Bastian (Keyboards), Bernhard Wachsmann (Posaune) und Bernd Schimmler (Schlagzeug). 1976 löste sich die Band auf. Gerd Michaelis gab im selben Jahr aus gesundheitlichen Gründen die Leitung des Chors auf. Der Sänger Vlady Slezák führte das Ensemble als Cantus-Chor weiter.
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Stiefsohn Dirk Michelis äußerte sich zum Tode von Gerd Michaelis: „‚Als ich fortging‘ komponierte ich als kleiner Junge auf seinem Klavier. Damals mit der Traurigkeit, die ich auch jetzt empfinde. Adieu Mikosch, nun reise in die weite Ferne und danke, dass du mir den Weg zur Musik gewiesen hast“, sagte Michaelis gegenüber der „Bild“-Zeitung.
Von OZ/Inga Jahn (dpa)