Es ist paradox: MV produziert mit seinen zahlreichen Windrädern eigentlich günstige Energie. Dennoch hat das Land mit die höchsten Strompreise. Das will die Rostocker Firma Exytron ändern: In Lübesse soll Öko-Strom unschlagbar günstig werden – dank einer neuartigen „Energiefabrik“.
Rostock. Das Speichern erneuerbarer Energien ist eine der Schlüsselfragen der Energiewende. Das Rostocker Unternehmen Exytron hat dafür ein Speichersystem entwickelt, mit dem überschüssiger Wind- oder Solarstrom in Methan umgewandelt wird. Wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint, dient dieses Methan als Energiequelle. Jetzt versorgt Exytron erstmals eine ganze Ortschaft: Lübesse bei Schwerin, wo eine ganze „Energiefabrik“ entsteht, wie das Unternehmen das Projekt nennt.
Das geschlossene System funktioniert so: Mit der per Windrad produzierten Energie wird zunächst Wasser in einem sogenannten Elektrolyseur in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. In einem zusammen mit dem Rostocker Leibniz-Instituts für Katalyse entwickelten Katalysator verbindet sich der Wasserstoff (H2 ) mit Kohlendioxid (CO2) zu Methan (CH4) und Wasser (H2O). Das Methan wird gespeichert und bei Bedarf zur Strom- und Wärmeerzeugung verbrannt. Das dabei entstehende CO2 gelangt nicht in die Umwelt, sondern wird zurück in den Katalysator geleitet, wo es wieder zu Methan wird.