Generation Nichtschwimmer
Die Zahl der Nichtschwimmer unter den Grundschülern wächst. Im Corona-Lockdown fielen Kurse aus, Schwimmhallen mussten schließen, jetzt ist der Nachholbedarf groß, die Wartelisten für Seepferdchen-Kurse lang. Mit einem neuen Konzept will die Landesregierung gegensteuern. Was OZ-Leser dazu sagen.
Rostock. Schwimmen zu lernen ist lebenswichtig – doch schon vor Corona waren zu viele Kinder im Land Nichtschwimmer. Nun hat die Pandemie die Lage noch mal verschärft, als Schulen und Schwimmbäder geschlossen waren und vergleichbare Angebote fehlten. „Jedes Kind soll die Grundschule als sicherer Schwimmer verlassen“, sagte zuletzt Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) über das neue Konzept. „Sicher schwimmen“, das wäre fortan mindestens das Schwimmabzeichen in Bronze. Dafür müssen Kinder unter anderem 200 Meter am Stück schwimmen, einen Kopfsprung machen, zwei Meter tief tauchen und die Baderegeln können.
Leser streiten darüber, ob nicht vor allem die Eltern in der Pflicht stehen, ihren Kindern das Schwimmen beizubringen. Nancy und Jens Limprecht meinen: "Es ist eben einfacher, anderen dafür die Schuld zu geben – wie mit allem. Eltern sollten sich wieder ihrer Erzieher- und Vorbildrolle bewusst werden. Dazu gehört auch schwimmen lernen, Etikette. Und dazu benötigt man keine Schwimmhalle, der Pool im Garten oder der schnöde Teich machen's auch." Sabine Gramkow erinnert sich: "Unsere Eltern haben uns das Schwimmen auch beigebracht." Julius Bittenberger wundert sich angesichts der angesprochenen Zuständigkeiten: "Was für eine unglaubliche Erkenntnis. Eltern können also ihren Kindern wichtige Dinge fürs Leben beibringen. Was kommt als nächstes? Eltern können ihren Kindern das Radfahren und Sprechen beibringen?" Robert Amtsberg meint ebenfalls: "Eltern können ihren Kindern selbst das Schwimmen beibringen. Es ist Pflicht der Eltern, seine Kinder zu erziehen und zu fördern. Eltern, die nicht schwimmen können, die sollten Unterstützung bekommen."