Corona-Isolationspflicht in MV soll fallen: Das sagt der Rostocker Mediziner Reisinger zu dem Schritt
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Prof. Emil Reisinger, Universitätsmedizin Rostock
© Quelle: Bernd Wüstneck/dpa
Schwerin. Endlich! So reagieren Vertreter der Wirtschaft in MV auf den Plan der Landesregierung, die Isolationspflicht für Corona-Infizierte womöglich ab 12. Februar abzuschaffen. Kommenden Dienstag soll das Regierungskabinett darüber beraten.
„Wer Symptome hat, bleibt bitte zuhause“
„Die Eigenverantwortung der Betriebe und ihrer Beschäftigten muss endlich wieder hergestellt werden“, sagt Matthias Belke, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin. Die „pauschale Isolationspflicht“ müsse weg. „Die zögerliche Haltung der Landesregierung benachteiligt die Arbeitsfähigkeit der hiesigen Wirtschaft.“
„Überfällig“ findet Sven Müller, Vereinigung der Unternehmensverbände MV, den Schritt. „Wichtig bleibt aber: Wer krank ist oder Symptome einer Virusinfektion bei sich feststellt, bleibt bitte zuhause.“
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95 Prozent der Bevölkerung hat Immunschutz
Auch Prof. Emil Reisinger, Infektiologe an der Universität Rostock und Berater der Landesregierung, begrüßt die Debatte zur baldigen Abschaffung der Isolationspflicht. „Das ist medizinisch betrachtet gerechtfertigt“, so Reisinger. Es gebe immer weniger Corona-Fälle und weniger schwer Erkrankte. Durch Impfungen und Ansteckung hätten jetzt mehr als 95 Prozent der Menschen in Deutschland einen Immunschutz.
Reisinger mahnt aber zur Vorsicht. Der Immunschutz bleibe nicht von selbst dauerhaft erhalten. So sei es durchaus möglich, dass es „in ein, zwei, drei Jahren wieder mehr und schwere Fälle geben kann“, so der Mediziner. Gefährdet seien vor allem Menschen über 60 und mit Grunderkrankungen. Für diese rechne er im Herbst erneut mit einer Corona-Impfempfehlung. „So wie bei einer Grippe“, so Reisinger. Jeder andere könne sich natürlich auch impfen lassen.