Am 12./13. Februar 1940 werden 1120 Juden aus dem Regierungsbezirk Stettin nach Lublin deportiert. Es ist die erste Deportation aus dem sogenannten Altreich in den Osten. Zwei polnische Künstlerinnen rekonstruieren nun den Weg in die Vernichtung und Geschichten wie die der Familie Feldmann, angesehenen Kaufleuten aus Greifswald. Die Ausstellung ist ab Samstag im Pommerschen Landesmuseum zu sehen.
Greifswald. Friederike und Georg Feldmann betrieben in Greifswald ein Geschäft für Feinkost, Kolonialwaren und Spirituosen. Angesehene Kaufleute, eine sicher geglaubte Existenz in einem bürgerlichen Viertel. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten, die antisemitische verbale Hetze, die sich im November 1938 in den Pogromen gegen Juden entlud, brachten das gesicherte Leben der Feldmanns ins Wanken. Trotz der Kundgebungen, mit denen „Volksgenossen“ am 9. November 1938 ihren Hass vor jüdischen Geschäften und Wohnungen entluden, blieb das jüdische Paar in der Stadt wohnen. Eine verhängnisvolle Entscheidung, die ihnen das Leben kosten sollte.
Blaupause für weitere Deportationen