Belastung in Krankenhäusern
Noch sind die Belastungen in den Krankenhäusern von MV vergleichsweise gering. Doch mit den steigenden Fallzahlen könnten sie wieder an ihre Grenzen kommen. Der große Personalschwund sei ausgeblieben, sagen die Betreiber. Grundsätzliche Probleme blieben ungelöst, beklagen Mitarbeiter. Für Montag plant Verdi einen Warnstreik.
Rostock/Greifswald.Die vierte Welle stößt auf ausgelaugte Klinikmitarbeiter. Mit den steigenden Corona-Inzidenzen wächst die Furcht vor vergleichbaren Situationen in den Kliniken wie vor einem Jahr. Die Gewerkschaft Verdi wirft den Krankenhausbetreibern im Land und der Landespolitik vor, die Chance auf Verbesserungen für das Personal vertan zu haben. „Außer dem Klatschen vom Balkon und großen Sonntagsreden ist nichts passiert“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher von Verdi Nord, Steffen Kühhirt. Das Personal sei nach der zweiten und dritten Corona-Welle ausgelaugt und stehe nun vor den Herausforderungen einer vierten Welle.
Die Stimmung brodelt. Auch in den landeseigenen Kliniken, die als Maximalversorger die meisten Patienten auf Intensivstationen behandeln. Die Pflegekräfte seien coronamüde, erzählt eine Intensivpflegeschwester aus Greifswald. Die belastende Arbeit in Schutzanzügen in den schwarzen Bereichen mit infizierten Patienten, die Corona-Prämie – 1500 Euro von der Politik versprochen – sei als Rohrkrepierer nur bei einem Teil der Mitarbeiter angekommen. Nun die vierte Welle. „Corona hat viel mit den Mitarbeitern gemacht“, sagt die Frau, die anonym bleiben möchte.