Ikuwo-Vorfall: Verbindungsstudenten protestieren
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Protest am Biertisch: Marcel Zahn (vorne) und Moritz Harrer (l.) von den Liberalen kritisieren die Finanzierung des Ikuwo.
© Quelle: Anne Ziebarth
Greifswald. Das Ikuwo (Internationales Kultur- und Wohnprojekt) bleibt weiter Gesprächsthema in Greifswald. Während die Vollversammlung der Studierendenschaft mit großer Mehrheit beschlossen hat, Veranstaltungen im Ikuwo auch weiterhin zu fördern, wollen sich die Kritiker nicht mit dieser Entscheidung abfinden. Mit einer Art Mahnwache protestierten Vertreter von Jungen Liberalen und Studentenverbindungen gegen die Finanzierung von Ikuwo-Veranstaltungen mit Geldern der Studierendenschaft. Etwa 30 Teilnehmer kamen am Donnerstag auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Ikuwo zusammen, die Polizei war ebenfalls vor Ort, musste aber nicht eingreifen.
Das sagen Verbindungsstudenten zum Ikuwo-Vorfall
Nach dem Angriff auf einen Verbindungsstudenten vor dem Internationalen Kultur- und Wohnprojekt (Ikuwo) vor wenigen Tagen gab es am Donnerstag einen friedlichen Protest mit Bier und Bollerwagen auf der gegenüberliegenden Straßeseite.
Verbindungsstudent bedrängt und geschlagen
Hintergrund ist der Vorfall, der sich in der Nacht zu Sonntag vor dem Ikuwo ereignet hat. Ein Verbindungsstudent wurde laut Polizeibericht bedrängt und geschlagen, zudem wurde ihm seine Schärpe, die ihn als Mitglied einer Verbindung ausweist, entwendet. „Wir finden es geht gar nicht, dass Veranstaltungen, die ganz offensichtlich Menschen ausgrenzen, mit Mitteln der Studierenden gefördert werden, beziehungsweise Werbung dafür gemacht wird“, sagt Moritz Harrer, Vorsitzender der Kreisverbands der Jungen Liberalen. „Wenn ich höre, dass die Veranstalter nicht mit der Polizei zusammenarbeiten, möchte ich nicht, das unser Geld dafür verwendet werden“, Marcel Zahn, Vorsitzender der Liberalen Hochschulgruppe.
Polizeibeamten Zutritt zum Haus verwehrt
In einer Stellungnahme hat das Ikuwo jetzt darauf hingewiesen, dass den Polizeibeamten der Zutritt zum Haus verwehrt worden sei, „um alle Gäste vor Unruhe und Angst zu schützen und im gefüllten Veranstaltungsraum keine Panik auszulösen.“ Das Ikuwo distanziert sich in dieser Mitteilung von der Tat. „Sollte sie sich wie laut Polizeibericht dargestellt zugetragen haben, widerspiegelt sie nicht das Verständnis und die Zustimmung des Vereins“, heißt es dort.
Franz Küntzel, Vorsitzender der Jungen Union, findet es gut, dass es das Ikuwo gibt. „Ein Ort an dem Freiräume zum Gestalten geschaffen werden, ist wichtig“, sagt der 33-Jährige. „Was aber nicht geht ist, dass Studenten andere Studenten angreifen.“ Er würde sich wünschen, das sich die Veranstaltungsorganisatoren bei dem verletzten Studenten entschuldigen. „Außerdem sollten sich alle jetzt mal wieder etwas beruhigen. Ein runder Tisch wäre eine Lösung.“
Anne Ziebarth