Anderswo ist sie bereits beschlossen, in Deutschland wird noch darüber diskutiert: die Corona-Impfpflicht. Führende Wissenschaftler und Ärzte in MV sprechen sich jetzt dafür aus. Das Verständnis für die Argumente der Skeptiker sinkt. Auch in der Wirtschaft scheint man aufgeschlossen.
Rostock.Österreich hat sie bereits beschlossen – und auch in Deutschland wird der Ruf nach einer Pflicht immer lauter. Nun spricht sich auch der wichtigste Corona-Berater der Schweriner Landesregierung für eine allgemeine Impfpflicht gegen das Sars-CoV-2-Virus aus. Prof. Dr. Emil Reisinger, Infektionsmediziner der Rostocker Uni-Klinik, sagte im neuen Interview-Format OZ-Live: „Bis zum Frühjahr müssen wir eine Impfrate von 90 Prozent erreichen. Wir müssen über eine Impfpflicht reden“, so der Österreicher. Er hofft, dass sich allein durch die Debatte noch Menschen überzeugen lassen.
Vor allem die Kinderärzte im Land machen Druck: „Eine Überlastung des Gesundheitssystems wird mit jedem Tag wahrscheinlicher. Dies ist zu einem übergroßen Teil auf ungeimpfte Erkrankte zurückzuführen“, erklärt Andreas Michel, Kinderarzt aus Greifswald und Landeschef des Verbandes der Kinder- und Jugendmediziner (BKJM). Um weitere Einschränkungen für die Jüngsten zu verhindern – Schulschließungen und Lockdowns – müsste der Staat nun endlich handeln.