OZ-Reporter-Chef Andreas Meyer hat kein Verständnis für das neue Denunziantentum, das sich in der Corona-Krise zeigt. Wenn sich Nachbarn gegenseitig anschwärzen, Urlauber zu „Landesfeinden“ erkoren werden und Kinder zur Gefahrenquelle, läuft etwas schief. Die Rettung ist das jedenfalls nicht.
Rostock.Seit knapp drei Wochen befindet sich das Land im Ausnahmezustand. Mit Erfolg: Die Zahl der Infektionen steigt zwar auch in MV weiter, aber von den Raten anderer Bundesländer sind wir zum Glück (derzeit jedenfalls) weit entfernt. Das ist der Disziplin der Menschen im Nordosten zu verdanken. Dass das Land nun mit harten Bußgeldern gegen die wenigen Unbelehrbaren vorgehen will – ebenfalls richtig. Was aber völlig unnötig ist, das sind die vielen „Hilfssheriffs“, die sich dieser Tage zu Hütern der Corona-Regeln aufschwingen. Menschen, die Nachbarn mit fremden Kennzeichen anschwärzen (schon mal überlegt, dass es auch ein Dienstwagen sein könnte?), die Gäste aus den Urlaubsorten jagen oder Mütter anzeigen, die ganz allein mit ihrem Kind doch mal verbotenerweise auf den Spielplatz gehen (damit die Kleinen nicht den Lagerkoller kriegen).
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