Torsten Koplin (59) muss sich erneut seiner Vergangenheit als Stasi-Spitzel stellen. Anlass: Er verhandelt mit der SPD über die Bildung einer Landesregierung. Das empört Kritiker. Koplin erklärt: Er habe sich wiederholt entschuldigt. Man sollte ihn auch nach 30 Jahren Arbeit für die demokratische Gesellschaft beurteilen.
Schwerin.30 Jahre nach der Wende muss sich der Linken-Politiker Torsten Koplin (59) erneut mit seiner Vergangenheit als Stasi-Spitzel auseinandersetzen. Hubertus Knabe, früherer Direktor der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, hat in den sozialen Medien eine kontroverse Debatte entfacht. „In Schwerin verhandelt die SPD und Manuela Schwesig mit einem Ex-Stasi-Mitarbeiter über die Bildung der Regierung“, protestiert Knabe. „Der Fall zeigt, wie frühere SED-Kader bis heute mitbestimmen.“ Dazu veröffentlicht der Historiker Auszüge aus Koplins Stasi-Akte.
Als „IM Martin“ hatte Koplin demnach 1987 und 1988 in Neubrandenburg andere Menschen für die Stasi ausspioniert, bekam sogar Geld dafür. Sein früherer SED-Parteisekretär im damaligen VEB Kraftverkehr Neubrandenburg lobte Koplins „ausgeprägten Klassenstandpunkt“, sein Stasi-Führungsoffizier war laut Berichten mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden.