Marinearsenal Rostock: Industrieansiedlung weiter offen
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Das Minenjagdboot "Fulda" hat als erstes Marineschiff im künftigen Marinearsenal festgemacht.
© Quelle: Bernd Wüstneck/dpa/Archivbild
Rostock (dpa/mv). Ob die Deutsche Marine einen Teil des Marinearsenals in Rostock zur Pachtung freigibt, ist weiter unklar. «Im Hinblick auf die deutlich geänderte Sicherheitslage und die hohen Infrastrukturbedarfe werden zurzeit die Nutzungsinteressen der Bundeswehr im südlichen Teil der Liegenschaft geprüft und untersucht», hieß vom Bundesverteidigungsministerium in Berlin.
Auf dem ehemaligen Gelände der MV-Werften in Warnemünde wird seit August die «Betriebsstätte Marinearsenal Warnowwerft» aufgebaut. Die Bundeswehr will dort in Zukunft Schiffe und Boote instandsetzen.
Die Gewerkschaft IG Metall und das Wirtschaftsministerium in Schwerin hoffen derweil weiter auf eine Teilnutzung zum Bau von Konverterplattformen für die Offshore-Windkraft. Das belgische Unternehmen Smulders könnte bis zu 1000 Arbeitsplätze in Rostock schaffen, hieß es von Daniel Friedrich von der IG Metall Küste in der vergangenen Woche. Aktuell werde weiter zwischen allen Beteiligten gesprochen.
Auch aus dem Wirtschaftsministerium hieß es zuletzt, die Option werde weiterverfolgt. Das Gelände des Marinearsenals sei wegen der Wassertiefe und des direkten, schleusenfreien Zugangs zur offenen Ostsee ein attraktiver Standort.
Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) sagte, er sei immer noch guter Dinge, dass es eine Lösung geben werde. Smulders sei von hohem Interesse und «der richtige Investor an der richtigen Stelle», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Man sei weiter im Gespräch. Der Landesregierung sei stets kommuniziert worden, dass die Marine in ihrem Grundkonzept lediglich zwei Drittel der Fläche brauche.
Die FDP-Fraktion appellierte derweil an das Verteidigungsministerium, schnell eine Entscheidung zu fällen. «Wir brauchen jetzt dringend eine positive Antwort. Dieser Standort ist ideal für die Ansiedlung der Offshore-Windkraft-Industrie, einer Zukunftsindustrie», sagte die maritimpolitische Sprecherin Sandy van Baal. Man könne Smulders nicht ewig warten lassen.
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