Wirtschaft

MV Werften: Gewerkschaft will Verlängerung der Transfergesellschaft

Stralsund: Blick auf das Logo MV Werften Stralsund auf dem Gelände der insolventen MV Werften am Standort Stralsund.

Stralsund: Blick auf das Logo MV Werften Stralsund auf dem Gelände der insolventen MV Werften am Standort Stralsund.

Schwerin. Die Gewerkschaft IG Metall hat ihre Forderungen an die Politik bezüglich der insolventen MV-Werften bei einer Aktion vor dem Landtag von Mecklenburg-Vorpommern noch mal klar gemacht. Rund 60 Beschäftigte aus den ehemaligen Standorten Wismar, Rostock und Stralsund kamen zum Austausch mit Politikern Das Wort „Perspektiven“ höre man immer wieder von der Politik, „jetzt muss es aber konkret werden“, sagte Heiko Messerschmidt von der IG-Metall Küste am Mittwoch in Schwerin. Die Aussagen aus der Politik werte er aktuell weder als Zu- noch als Absage an eine Verlängerung.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Gewissheit über künftige Arbeitsplätze erwartet

Bei der Veranstaltung wurden verschiedene Investoren genannt, die in Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter Christoph Morgen stehen - etwa der schwedische Reedereikonzern Stena AB, der auch das Kreuzfahrtschiff „Global One“ weiterbauen könnte, der U-Boot Bauer TyssenKrupp Marine Systems (TKMS) und das Marinearsenal der Bundeswehr. Auch vom Schiffbauer Fosen Yards - der einen Pachtvertrag für Teil des Werftgeländes in Stralsund unterschrieben hat - erwarten die Beschäftigten mehr Gewissheit über künftige Arbeitsplätze.

Die Gewerkschaft forderte nicht nur eine Verlängerung der Transfergesellschaft durch die Landesregierung für 1500 ehemalige Beschäftigte um 5 Monate über Ende Juni hinaus, sondern auch, dass etwaige neue Investoren Tariflöhne zahlen. Es müsse klar sein „wie viele Beschäftige arbeiten wann und wie an welchen Standorten“.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Habeck soll die Wirtschaft in Ostdeutschland stärker in Blick nehmen

Zuvor hatte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) bei der Veranstaltung betont: „Für uns ist es wichtig, das wir für alle drei Standorte Perspektiven bekommen und an diesen Perspektiven arbeiten wir.“ Es müsse klar sein, wohin die Brücke „Transfergesellschaft“ führe. Sie wies auch darauf hin, dass sie eine Beteiligung des Bundes an den Kosten fordert, „Schiffsfinanzierung war immer eine gemeinsame Sache von Land und Bund und wir erwarten, dass der Bund uns weiter unterstützt“. Insgesamt solle Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Wirtschaft in Ostdeutschland stärker in den Blick nehmen.

MV-Werften-Gruppe: Im Januar Insolvenz angemeldet

Messerschmidt betonte bei der Veranstaltung zudem, dass er die Ankündigungen beim Wort nehme. Man gebe der Politik noch zwei Wochen Zeit, um den Beschäftigten zu sagen, wie es nach dem Auslaufen der bisherigen Transfergesellschaft im Ende Juni weiter geht. Wie Gewerkschaftsvertreter mitteilten, fallen 400 der ehemals bei den Werften beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits Anfang August endgültig aus einer früher eingerichteten Transfergesellschaft. Diese kann nicht verlängert werden.

Neben Schwesig kamen auch Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) wie auch Vertreter der Landtagsparteien dem Aufruf der Gewerkschaft nach, darunter Meyers Vorgänger Harry Glawe (CDU). Er versicherte, die CDU-Fraktion stehe hinter einer weiteren Unterstützung für die Beschäftigten im Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern.

Die MV-Werften-Gruppe hatte im Januar Insolvenz angemeldet. Grund war der coronabedingte Zusammenbruch des weltweiten Kreuzfahrtgeschäfts. Der chinesische Mutterkonzern Genting Hongkong war als Folge zahlungsunfähig geworden und hatte sich mit Landes- und Bundesregierung in der Frage weiterer Kredite nicht mehr einigen können. Auch Genting ging den Weg in den Gläubigerschutz. Das Insolvenzverfahren der MV Werften wurde formal Anfang März eröffnet.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige



Von RND/dpa

Mehr aus Mecklenburg-Vorpommern

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken