Dass Moorschutz gut für das Klima ist, spricht sich zunehmend herum. Er kann auch mit Landwirtschaft einhergehen und sogar die Wasserqualität der Ostsee verbessern - ein Besuch auf dem Binsenberg.
Siedenbollentin. Der Binsenberg wirkt wie die meisten Berge Mecklenburg-Vorpommerns auf den ersten Blick unspektakulär: eine braun-grüne Wiese auf einer Anhöhe mit ein paar Birken, umringt von Schilfstreifen. In Pfützen spiegelt sich das Grau des vorpommerschen Winterhimmels. Doch für Nina Seifert und Carl Barnick ist der Hügel östlich von Altentreptow ein Kleinod.
Die Pfützen nennen die Moorexperten der Succow Stiftung Schlenken, und zwischen dem braun-grünen Gras finden sie Pflanzenarten, die anderswo im Nordosten kaum noch vorkommen. Außerdem wissen sie, dass sie auf acht Metern Torf stehen. Ein Moor ist nicht immer auf Anhieb zu erkennen. Entscheidend sei der Untergrund, erklärt Seifert. „Moor besteht eben aus Biomasse.“ Während andere Gebiete einen mineralischen Untergrund haben - etwa Sand - hat sich hier über Jahrtausende Torf gebildet, weil Pflanzen unter Wasser nicht vollständig zersetzt wurden. Dabei wurde Kohlenstoff gebunden. Das macht Moore für den Klimaschutz so wichtig.