Seit Mittwoch können Schüler ab Klasse 7 im Wechselunterricht in die Schule. Ab kommender Woche startet der Präsenzunterricht bis Klassenstufe 6. Für Kritiker kommen die umfangreichen Schulöffnungen zur falschen Zeit.
Rostock.Die Forderung des Landeselternrats, alle Schulen unabhängig von den Inzidenzen der Landkreise sofort zu öffnen, hat eine rege Debatte unter Lesern in Gang gesetzt. Die Reaktionen reichen von Zustimmung bis hin zu Stimmen, die von Verantwortungslosigkeit in diesem Zusammenhang sprechen.
Melanie Dießner kritisiert: "An die Kinder in der Schule denkt keiner. Die bleiben leider auf der Strecke ab Klasse sieben. Wer weiß, wann die Kinder wieder loslegen dürfen. Viele sind schon demotiviert." Auch Johannes Hülsmann unterstützt den Vorstoß: "Die Forderung ist vollkommen richtig. Man nimmt den Kindern viele Bildungschancen und fast alle sozialen Kontakte, weil man denkt, nur so ein Lockdown könnte was bringen." Absolut richtig sei die Forderung, befindet auch Sandra Mayer und wirft eine Menge Fragen auf. "Anstatt permanent Kinder mit unverhältnismäßigen Maßnahmen zu belegen, sollte der stärkere Augenmerk auf den Erwachsenen liegen: Wieso arbeiten noch immer so viele in Präsenz, obwohl Homeoffice möglich wäre? Wieso wird in Betrieben nicht regelmäßig flächendeckend getestet? Wieso reicht es bei Erwachsenen oft aus, Abstand zu halten und deshalb auf Masken zu verzichten, bei Kindern im Unterricht aber nicht? Wieso dürfen sich im Supermarkt, im Baumarkt, beim Friseur, bei der Kosmetik, im Flieger nach Mallorca et cetera Erwachsene dicht drängen, bei Kindern bekommen Erwachsene aber Panik? Wieso können in den meisten anderen Ländern Schulen offen gehalten werden, aber Deutschland bekommt es nicht hin, sich zugunsten der Kinder zurückzunehmen?"