Österliche Ortsnamen in MV
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/LYO5Y5CN4D543OTHT2WDAINRPU.jpg)
Das Ortseingangsschild von Häschendorf östlich von Rostock. Kuriose Ortsnamen in Mecklenburg-Vorpommern beflügeln die Phantasie zu Ostern.
© Quelle: dpa
Hasenhäge
Hasenwinkel. Der Ort gehört zur Gemeinde Lübesse im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Meister Lampe hat es dort aufs Gemeindewappen geschafft, wo er nach links springt. Der Name Hasenhäge entspringt einer Siedlung für Waldarbeiter und Mitarbeiter der herzoglichen Forstverwaltung, wie Ortschronist Reinhold Kunze sagt. „70 Prozent des Territoriums unserer Gemeinde sind Wald.“ Häge (Hege) sei ein forstlicher Begriff und bezeichne einen eingefriedeten Ort. Kunze weiter: „Man darf vermuten, dass es hier viele Hasen gab.“ Auch jetzt gebe es noch wilde Hasen und Kaninchen, vor allem in dem Teil des Gewerbegebietes, auf dem Sonnenkollektoren stehen.
Osterstraße
Die Osterstraße im Ostseebad Wustrow kommt nur auf den ersten Blick als Adresse des Osterhasen in Betracht. Bürgermeister Daniel Schossow stellt klar: „Der Name ist von der Himmelsrichtung Osten abgeleitet. Die Osterstraße liegt im Osten des Dorfes.“
Hasenwinkel
Im Schlosshotel Hasenwinkel hocken tatsächlich Hasen neben der Rezeption. Auf Kuschelkissen gedruckt, warten sie als Oster-Aktion auf Käufer. „Ansonsten spielen wir mit dem Namen des Ortes relativ wenig – mehr mit der ruhigen Lage“, berichtet Hotel-Geschäftsführerin Jana Koch. Ruhig geht es aber nicht immer in Hasenwinkel zu: Das Schloss ist als Tagungshotel und Hochzeitsort beliebt, im Sommer sind Schloss und Park ein häufiger Konzertort der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Hasenwinkel gehört zur Gemeinde Bibow im Landkreis Nordwestmecklenburg.
Hühnerland und Hühnerbusch
Aus dem Ortsteil Hühnerland der Gemeinde Prislich (Kreis Ludwigslust-Parchim) könnten die Ostereier kommen. Allerdings gibt es dort keine Legehennen-Haltung im größeren Stil. Auch die Ortschaft Hühnerbusch, Teil der Gemeinde Neu Gülze im selben Landkreis, besteht nur aus ein paar Wohnhäusern.
Häschendorf
Heute wird der Name des Ortes, der östlich von Rostock liegt und zur Gemeinde Mönchhagen gehört, allgemein Hä-schendorf gesprochen, aber in der Urkunde von 1302 lautet der Ortsname Hesekendorpe, wie auf der Internetseite www.ortschroniken-mv.de zu erfahren ist. Allerdings sei nicht bekannt, ob der Name tatsächlich von „Hase“ kommt, heißt es dort. Das sei eher unwahrscheinlich, sagt Ortschronistin Wiebke Salzmann. „Hase wird im Plattdeutschen mit a oder hellem o gesprochen“, sagt sie. In dem Buch „Orte mit kuriosen Namen in Mecklenburg-Vorpommern“ (Steffen-Verlag) meinen die Autoren Waldemar und Robert Siering, Heseken sei eine Koseform von Hedwig.
Eierhof
Der Eierhof liegt abseits der Landstraße nahe dem Dorf Krusemarkshagen, das wiederum zur 232 Einwohner zählenden Gemeinde Lindenberg im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gehört. Waltraud John, deren Großmutter schon auf dem Eierhof geboren wurde und die selbst seit 59 Jahren dort lebt, kann keinen Bezug des Hofnamens zum Osterfest herstellen. In ihrer Familie erzählt man sich, der Name komme von den vielen Nestern mit Eiern, die der Bauer einst bei der Ernte auf dem Feld gefunden habe.
Iris Leithold und Dana Frohbös