Einsatzkonzept und Datenskandal

Reaktionen auf „Fusion“-Streit: „Mit Deeskalation hat das nichts zu tun“

Seit Wochen gibt es Streit zwischen den Machern des „Fusion“-Festivals und der Polizei. Im Bild: das Festival im Jahr 2015

Seit Wochen gibt es Streit zwischen den Machern des „Fusion“-Festivals und der Polizei. Im Bild: das Festival im Jahr 2015

Lärz. Nach Bekanntwerden von Plänen der Polizei für einen Großeinsatz mit 1000 Beamten auf dem "Fusion"-Festival im Juni in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) und einem möglichen Datenskandal, bei dem offenbar Informationen an einen vorbestraften Ex-AfD-Politiker weitergereicht wurden, hagelt es scharfe Kritik – nicht nur von den Veranstaltern.

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Die Polizei plane ein unverantwortliches Eskalationsszenario gegen das Kulturfestival, sagte Martin Eulenhaupt für den "Fusion"-Veranstalter Kulturkosmos. Er forderte die Landesregierung auf, diesem unverhältnismäßigen Vorhaben ein Ende zu setzen.

70 000 Partybesucher auf Electro-Festival „Fusion“
70 000 Partybesucher auf Electro-Festival „Fusion“

Rund 70 000 Gäste besuchten in den vergangenen Tagen das Electro-Festival „Fusion“ in Lärz. Die Polizei führte zahlreiche Kontrollen durch und musste 24 Autofahrern wegen Drogeneinfluss die Weiterfahrt verbieten. Ein Beitrag von Susann Ebel

"Das bisherige Einsatzkonzept der Polizei zur "Fusion" in Lärz ist martialisch und quasi-militärisch. Mit Deeskalation hat das nichts zu tun", erklärten Eva Maria Kröger und Peter Ritter von den Linken.

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Die Linksfraktion will das Thema im Landtag zur Sprache bringen und forderte die Landesregierung unter anderem auf, das Sicherheitskonzept der Behörden auf ihre Verhältnismäßigkeit zu überprüfen und zusammen mit den Veranstaltern nach Wegen „für eine minimalinvasive Sicherheitslösung“ zu suchen.

Jan Korte, parlamentarischer Geschäftsführer der Linken im Bundestag, erklärte: "Man hat eher den Eindruck, in Österreich als in Mecklenburg-Vorpommern zu sein. Es ist extrem irritierend, dass Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) diesem Treiben tatenlos zusieht." Offenbar laufe der Polizeiapparat gerade völlig aus dem Ruder.

Korte erwartet von Schwesig, dass sie „klar und unmissverständlich für die Kunst- und Kulturfreiheit Position bezieht und Landesinnenminister Lorenz Caffier (CDU) sowie den zuständigen profilierungssüchtigen Polizeipräsidenten zurückpfeift“.

Derweil fordert der FDP-Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte die Entlassung des Neubrandenburger Polizeipräsidenten, sollten sich die Planungen bezüglich des Fusion-Festivals 2019 bewahrheiten. "Hier werden kriegsartige Szenarien im Zusammenhang mit einem friedliche Fest, welches seit 20 Jahren ohne größere Problem funktioniert hat, angenommen", kritisiert FDP-Kreis-Chef Toralf Schnur.

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OZ

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