Bei Recherchen stößt Nora-Sophie auf einen Schlüssel, der das Geheimnis eines uralten Buches lüften könnte.
Neukloster. Nora-Sophie Kunze ist ein ganz normaler Teenager. Das 15-jährige Mädchen aus Neukloster hat Träume, Wünsche und Visionen und liebt vor allem eines: Rätsel, Verschlüsselung, Kryptologie. In einer Facharbeit hat die Schülerin sich jetzt mit einem der ungewöhnlichsten Dokumente der Menschheit auseinandergesetzt: dem ominösen Voynich-Manuskript. Eine gebundene Kopie des Dokumentes fand sie im Bücherschrank ihres Vaters.
„Es ist ein Buch, das niemand lesen kann“, gibt Michael Kunze schmunzelnd zu. Dennoch ist auch er fasziniert. „Das Voynich-Manuskript ist ein 200 Seiten starkes, handgeschriebenes Buch, das neben zahlreichen Bildern etwa 170 000 Schriftzeichen enthält“, erklärt Michael Kunze, der seine Tochter bei den Forschungen unterstützt hat. „Die verwendete Schrift ist gänzlich unbekannt und taucht nach heutigem Kenntnisstand nirgendwo sonst auf“, so der Controller. Zusammen mit seiner neugierigen Tochter hat er recherchiert: Das Alter der Schrift wird meist auf etwa 500 Jahre geschätzt. Leider lässt der jetzige Besitzer — die Beinecke-Bibliothek der US-Universität Yale — keine Altersbestimmung mit physikalischen oder chemischen Methoden mehr zu. „Seit Jahrzehnten beißen sich Hobby-Kryptologen und Wissenschaftler die Zähne an dem Manuskript aus“, berichtet Vater Kunze. Ausgerechnet seine Tochter hat ihn jetzt mit einem möglichen Schlüssel verblüfft.