So lernen Erwachsene bei der DLRG Wismar schwimmen
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DLRG-Schwimmtrainerin Katrin Struppe hilft Ailin Werner bei ihren ersten Schwimmzügen im Becken des Wonnemars in Wismar.
© Quelle: Michaela Krohn
Wismar. Hoch konzentriert und vorsichtig steigt Ailin Werner in das Schwimmbecken des Wonnemars – den Blick immer auf ihre Trainerin Katrin Struppe gerichtet. Denn diese wird der jungen Frau gleich ihren ersten Schwimmunterricht geben. Um Ailin Werner mehr Sicherheit zu verschaffen, bekommt sie unter anderem einen Gürtel mit Polstern umgeschnallt, die ihr mehr Auftrieb geben sollen. „Wir starten ganz langsam mit der Wassergewöhnung“, erklärt Schwimmlehrerin Katrin Struppe. Denn sie weiß: „Bei Erwachsenen, die nicht schwimmen können, sind die Ängste viel größer als bei Kindern.“
60 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen in Deutschland sind keine sicheren Schwimmer. Das ergab eine Umfrage, die im Auftrag der DLRG gemacht wurde. Und: Viele können auch später im Erwachsenenalter noch nicht richtig schwimmen. Die Ortsgruppe Wismar der DLRG bietet daher einmal im Jahr einen Schwimmkurs für Erwachsene an. Seit den Herbstferien trainiert Katrin Struppe nun zusammen mit zwei weiteren Schwimmlehrern acht Erwachsene. Einmal in der Woche treffen sie sich im Wonnemar. Die OZ unterstützt in diesem Jahr unter anderem das Engagement der DLRG bei diesen Schwimmkursen und sammelt mit der Aktion „Helfen bringt Freude“ Spenden dafür.
Die Gründe, warum die Erwachsenen ausgerechnet jetzt das Schwimmen lernen wollen, sind bei vielen ähnlich. „Meine Tochter ist jetzt acht Monate alt“, sagt Nino Röntsch. Wenn sie älter wird, wolle er richtig schwimmen können, berichtet der 26-Jährige. „Ich konnte mich damals in der Schule irgendwie um den Schwimmunterricht drücken“, sagt er. Aufgewachsen ist er zudem in Sachsen. „So richtig viel Wasser haben wir dort nicht“, sagt der junge Vater. Daher sei es nie großartig aufgefallen, dass er nicht schwimmen kann. Inzwischen ist er froh und sagt: „Die Trainer machen das hier richtig gut.“ Auch zwei weitere Kursteilnehmer berichten, dass sie vor allem schwimmen lernen wollen, weil ihre Kinder es längst könnten.
Schwimmtrainerin Katrin Struppe ist bereits seit 1991 bei der DLRG, seit drei Jahren gibt sie nun auch Schwimmunterricht für Erwachsene. Sie berichtet: „Erwachsene denken viel mehr über die Gefahren nach als Kinder. Sie müssen erst Vertrauen aufbauen, das dauert halt.“ Die Motivation, im Erwachsenenalter noch schwimmen zu lernen, sei zudem sehr unterschiedlich. „Viele tun es für ihre Kinder. Ich hatte aber auch schon Rentner und 80-Jährige im Kurs, die sich das einfach für ihren Ruhestand vorgenommen haben“, sagt die 50-Jährige.
Sich allerdings erst einmal einzugestehen, dass schwimmen zu können, wichtig ist – gerade in einer Stadt an der Ostsee – sei für viele nicht leicht. „Wir haben immer mehr Anmeldungen, als dann schließlich Schüler in den Kurs kommen. Viele haben dann doch zu viel Angst.“ Auf den Bahnen nebenan schwimmen zudem erfahrene Krauler. „Auch das müssen die Teilnehmer des Kurses erst einmal überwinden können – sich nicht vor den guten Schwimmern zu schämen“, sagt Katrin Struppe.
Ailin Werner allerdings hat den Schritt gewagt und übt mutig gleich in ihrer ersten Stunde immer wieder das Abstoßen vom Beckenrand. Den hatte sie zuvor noch nie losgelassen. Am Ende der Stunde sagt die 28-Jährige: „Ich hatte wirklich große Angst, ins Wasser zu gehen. Aber es hat mir dann doch auch Spaß gemacht.“ Und das nach der ersten Schwimmstunde ihres Lebens.
Spenden für „Helfen bringt Freude“
Die diesjährige OZ-Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“ in Wismar unterstützt das ehrenamtliche Engagement - das der Rettungsschwimmer und des Vereins „Jauxi!Entertainment“. Die beiden Wismarer Vereine haben sich zu wichtigen Pfeilern im sozialen Bereich der Stadt entwickelt und sind auf Spenden angewiesen, um ihre großartige Arbeit fortführen zu können. „Jauxi“ braucht dringend Geld für weitere Produktionen - für Gesangsprofis, die sie unterrichten, Kostüme und Bühnenbilder. Die Ortsgruppe der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sorgt nicht nur dafür, dass im Sommer die Strände in der Region gut überwacht werden. Ihre Mitglieder kümmern sich auch um Kinder aus sozial schwachen Familien, Krebspatienten, Erwachsene, die nicht schwimmen können, und helfen in Havarie- und Katastrophenfällen. Die DLRG braucht Geld für Ausbildungskurse und -materialien. Bitte, liebe Leser, helfen Sie mit, dass das großartige Engagement der Vereine fortgeführt werden kann. Wenn auch Sie, liebe Leser, die OZ-Weihnachtsaktion unterstützen möchten, können Sie auf folgende Konten spenden – mit dem Kennwort „Helfen bringt Freude“: Bei der Sparkasse Mecklenburg-Nordwest: Empfänger DLRG Wismar, IBAN: DE98140510001006025185 Bei der Volks- und Raiffeisenbank: Empfänger Jauxi!Entertainment, IBAN: DE52140613080104132610 Und: Im OZ-Service-Center in der Mecklenburger Straße 28 in Wismar steht zudem eine Spendenbox bereit. Die Namen der Spender werden in der OZ veröffentlicht. Wer das nicht möchte, gibt das bitte bei der Überweisung an.
Michaela Krohn
OZ