Er ist nicht mehr von den Ostseestränden wegzudenken: Vor 140 Jahren stellte Wilhelm Bartelmann den ersten „Strand-Stuhl“ für eine Rostockerin auf. Wie seine Nachfahren in Kühlungsborn noch heute sein Werk ehren.
Rostock. Alwin (5) freut sich schon, bald wieder im Strandkorb Pizza und Melone zu essen. Der Strandkorb ist ein Treffpunkt für die ganze Familie – und die hat eine ganz besondere Beziehung zu dem Wahrzeichen, das am 15. Juni seit 140 Jahren die Strände in Mecklenburg-Vorpommern schmückt. Denn Alwin ist der Urururenkel von Wilhelm Bartelmann (1845–1930) – der Mann, der den allerersten Strandkorb an der Ostseeküste anfertigte.
Es war das Jahr 1882, als Elfriede Maltzahn, die an Rheuma litt, in die Werkstatt des Korbmachers in die Lange Straße in Rostock kam. Die ältere Dame bat um eine Sitzgelegenheit für den Strand, die vor Sonne und Wind schützt. Wilhelm fertigte ihr also einen „Strand-Stuhl“ aus Weiden und Rohr an, damals noch ein Einsitzer. Doch Maltzahn war nicht die einzige Urlaubern, die an dem Möbelstück Gefallen fand: Schon im darauffolgenden Sommer eröffnete Wilhelm mit seiner Frau Elisabeth die erste Strandkorbvermietung in der Nähe des Warnemünder Leuchtturms.