Weiter forschen!
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Elke Ehlers kommentiert das Insektensterben durch Windräder.
© Quelle: Frank Söllner / Monika Skolimowska (dpa)
Rostock. Das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat eine Modellrechnung vorgelegt, nach der im Sommer jeden Tag Milliarden Insekten durch Windräder getötet werden. Mancher Bauer wird aufatmen, wenn er das hört. Ist also nicht allein sein Berufsstand schuld am massiven Insektensterben.
Die Kölner Forschen legen auch noch keine endgültigen Ergebnisse vor und räumen sogar Unsicherheiten bei ihrer Analyse ein. Entscheidend aber ist, dass sie für ein wichtiges Thema sensibilisieren. Das sollte Anlass für weitere Untersuchungen sein.
Denn das Insektensterben hat gravierende Auswirkungen. Je weniger Insekten es gibt, desto ärmer wird unsere Vogelwelt. Ohne ihre Bestäubungsleistung tragen Bäume weniger Früchte, sinken Getreideerträge, sterben Pflanzenarten aus.
Natürlich – der Rückgang bei Biene, Mücke, Falter und Co. hat viele Ursachen. Aber welcher Kraftfahrer macht sich darüber schon Gedanken, wenn er Insekten von der Windschutzscheibe wischt. Und wer fühlt sich schuldig, wenn er zu Hause zu Mückenspray oder Fliegenklatsche greift? Straßenverkehr, Klimawandel, Landwirtschaft und private Haushalte dürften erheblich zum Insektentod beitragen.
Wie hoch der Anteil der Windräder daran ist, wird zu untersuchen sein. Insofern sollten Windparks nicht verteufelt werden. Bei ihrer Planung aber muss dem Schutz von Tieren und Pflanzen noch mehr Gewicht zukommen. Wenn sich Vogelschwärme nähern, können Windräder abgeschaltet werden. Technisch ist das möglich. Was bei Fledermäusen erreicht wurde, sollte auch für andere Lebewesen gelten.
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Elke Ehlers