Wismarer auf Weltreise

Wismarer unterwegs in der Welt

Linn Charlotte Klund aus Norwegen und Paul Lübbe aus Wismar sind seit 2013 in der Welt unterwegs. In diesem Jahr haben sie die Nordwestpassage bezwungen.

Linn Charlotte Klund aus Norwegen und Paul Lübbe aus Wismar sind seit 2013 in der Welt unterwegs. In diesem Jahr haben sie die Nordwestpassage bezwungen.

Wismar. Sie tun das, wovon andere nur träumen: Mit einer kleinen Segelyacht haben sich der Wismarer Paul Lübbe und seine norwegische Freundin Linn Charlotte Klund auf den Weg gemacht, um einmal die Erde zu umrunden. Die beiden haben sich bereist vor fünf Jahren auf den Weg in ihr Abenteuer gemacht. Unterwegs haben sie nicht nur viele Länder bereist, sondern sich auch sozial engagiert und als Teilnehmer einer Expedition als nur eines von zwei Schiffen in diesem Jahr die Nordwestpassage bezwungen. Nun sind die beiden Segler zurück in Europa und wollen von ihren Erfahrungen berichten.

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Viel Eis entlang der Nordwestpassage

Viel Eis entlang der Nordwestpassage.

„Schon in den ersten Tagen und Wochen an Bord haben unglaublich viel erlebt“, berichtet Paul Lübbe, der aus Wismar stammt. 2013 hat er sich mit Freundin Linn Charlotte Klund, die aus dem kleinen norwegischen Ort Ørje, ganz in der Nähe der schwedischen Grenze, stammt. Das Segeln hat Paul Lübbe übrigens erst kurz vor der Tour gelernt. Nachdem sie ihr knapp zehn Meter langes Boot, das sie in Norwegen gekauft haben, eineinhalb Jahre renoviert haben, konnte es endlich losgehen – über die sogenannte Barfußroute zuerst von Nord- nach Südeuropa, über die Kanaren in Richtung Karibik, Panama und auf den Pazifik.

„Wir haben das Meer vermisst und wollten unser Boot“

„Wir haben vor der Reise viel gearbeitet, viele Überstunden gemacht. Das Geld sollte eigentlich drei Jahre reichen. Wir mussten aber schon nach einem Jahr wieder nach Hause und Reparaturen am Boot vornehmen“, berichtet die 31-Jährige. Letztendlich gehörte aber auch diese Erfahrung zum Abenteuer dazu. Eineinhalb Jahre waren die beiden auch in Guatemala und den Anden unterwegs. Aber: „Wir haben das Meer vermisst und wollten wieder auf unser Boot“, sagt die ausgebildete Homöopathin und Sozialanthropologin.

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Viel Eis entlang der Nordwestpassage

Viel Eis entlang der Nordwestpassage.

Im Südpazifik sind sie sogar Teil einer Dorfgemeinschaft des Inselstaates Vanuatu geworden. Als sie dort angekommen waren, wurden sie schnell gefragt, ob sie nicht als Lehrer auf einer abgelegenen Insel aushelfen wollen. Dort sollte ein Computerkabinett installiert werden. Lange überlegen mussten sie nicht. Paul Lübbe ist selbst Musik- und Sozialkundelehrer. „Die Bezahlung vor Ort waren Unterkunft und Essen. Davon haben wir gelebt“, berichtet er. Dort haben die beiden auch einen anderen Skipper getroffen, der am anderen Ende der Welt etwas ganz anderes, viel kälteres, geplant hatte: Die Durchquerung der Nordwestpassage – Paul Lübbes großer Traum.

Nur zwei Schiffe schafften die Nordwestpassage

In diesem Jahr ist er endlich in Erfüllung gegangen: Mit dem Segelschiff die berüchtigte Passage zu bezwingen. Das haben sie allerdings nicht mit ihrem Boot, der „Amanda-Trabanthea“, gemacht, sondern auf dem Expeditionsschiff „Infinity“. „In diesem Jahr war es extrem kalt dort. Es gab wirklich sehr viel Eis. Wir wussten nicht, ob wir es schaffen“, berichtet Linn Charlotte Klund. Letztendlich haben sie vier Monate für die durchaus gefährliche Passage gebraucht. In diesem Jahr haben es nur zwei Schiffe überhaupt geschafft, den Seeweg nördlich des amerikanischen Kontinents zu bezwingen, der den Pazifik mit dem Atlantik verbindet.

Ihr Reiseabenteuer soll allerdings noch nicht vorbei sein. „Unser Boot liegt noch in Papua Neuguinea. Das müssen wir ja wieder abholen“, sagt Paul Lübbe. Nun wollen die beiden aber erst mal in Europa bleiben. In Amsterdam und Norwegen wollen sie mit ihrer Geschichte Teil von Ausstellungen werden. Und in Wismar wollen sie Vorträge halten, unter anderem im Zeughaus und in Schulen. „Wir wollen auch von Dingen berichten, die wir gesehen haben und die nicht dort hingehören – zum Beispiel Plastikberge vor abgelegenen, kleinen Inseln. Im Pazifik kann man an einigen Stellen mehr Plastikzahnbürsten als Fische fangen“, betont Linn Charlotte Klund.

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Im Inselstaat Vanuatu haben sie Unterkunft und Essen von der Dorfgemeinschaft bekommen

Im Inselstaat Vanuatu haben sie Unterkunft und Essen von der Dorfgemeinschaft bekommen. Dafür haben sie sich in der dortigen Schule engagiert.

Ein Termin für einen Vortrag in Wismar steht schon: Am 20. Februar wollen die beiden im Treff im Lindengarten von ihrer Weltumsegelung berichten.

Michaela Krohn

OZ

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