“Dark”: So wird die dritte Staffel der Netflix-Serie
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Finden Martha Nielsen (Lisa Vicari) und Jonas Kahnwald (Louis Hofmann) in der dritten Staffel von “Dark” endgültig zusammen?
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Winden. Hat die Zeit einen Anfang und ein Ende? Haben wir unser Leben selbst in der Hand oder ist alles vorherbestimmt? Und ist der Tod wirklich das Ende? Mit diesen großen philosophischen Fragen beschäftigt sich die erfolgreiche deutsche Netflix-Serie “Dark”, von der an diesem Samstag die dritte und letzte Staffel veröffentlicht wird.
Die Handlung von “Dark” ist in der fiktiven Kleinstadt Winden im Jahr 2019 angesiedelt. Dort, mitten in der deutschen Provinz, verschwinden zwei Schüler spurlos im Wald, während gleichzeitig die grausam entstellte Leiche eines dritten, unbekannten Jungen gefunden wird. Mikkel, einer der beiden vermissten Schüler, taucht plötzlich wieder auf und geht zum Haus seiner Eltern. Dort öffnet ihm ein Jugendlicher die Tür, den er nicht kennt. Durch einen Zeitungsartikel erfährt Mikkel, dass er im Jahr 1986 gelandet ist. Der Jugendliche ist die jüngere Version seines Vaters …
Wem diese knappe Zusammenfassung schon zu abgefahren ist, der sollte von “Dark” tunlichst die Finger lassen. Denn während die erste Staffel noch wie ein düsteres Familiendrama mit einigen Mysteryelementen daherkommt, werden in der zweiten Staffel immer mehr Science-Fiction-Elemente eingestreut. Im furiosen Finale driftet dieses Zeitreisespektakel nun vollends ins Fantastische ab.
“Dark”: Dritte Staffel verzichtet auf klassische Erzählstruktur
So verzichten die beiden “Dark”-Macher Baran bo Odar (Regie) und Jantje Friese (Drehbuch) bei den letzten acht Folgen komplett auf eine klassische Erzählstruktur. Einzelne Szenen, die in unterschiedlichen Zeitebenen und Parallelwelten spielen, werden lose aneinandergeknüpft wie die Stofffetzen eines Flickenteppichs. Erst ganz am Ende ergibt sich ein schlüssiges Bild auf das große Ganze. Anders als bei Mysteryserien wie “Lost” und “Fringe” gelingt es bo Odar und Friese dabei aber, die Geschichte mit einem Schluss aufzulösen, der die Fans nicht enttäuschen dürfte.
Darum geht es in der finalen Staffel: Jonas Kahnwald (Louis Hofmann) ist mit einer alternativen Version seiner großen Liebe Martha Nielsen (Lisa Vicari) in einer Parallelwelt gelandet, die eine gespiegelte Welt der fiktiven Kleinstadt Winden zu sein scheint. Während er versucht, den Zusammenhang zwischen dieser Welt und seinem eigenen Schicksal zu verstehen, streben die anderen Charaktere aus seiner ursprünglichen Welt danach, den endlosen Zyklus der Ereignisse zu durchtrennen, der sie gefangen hält. Werden Jonas und seine ursprüngliche Martha wieder zueinanderfinden? Oder ist das Ende aller Tage angebrochen? Und welche Rolle spielt der alte Weise Adam (Dietrich Hollinderbäumer) dabei?
Fragen über Fragen. Viele davon werden in den acht Folgen beantwortet. Das Ende dürfte Fans also gefallen. Immerhin waren es die vielen treuen Anhänger, die “Dark” auf dem amerikanischen Filmportal “Rotten Tomatoes” unlängst zur besten Netflix-Serie aller Zeiten wählten. Mit großem Vorsprung wurden Favoriten wie “Stranger Things”, “Peaky Blinders” und “Ozark” weit hinter sich gelassen. Doch wie erklärt sich “Dark”-Hauptdarsteller Louis Hofmann (23) den weltweiten Erfolg? “Als wir Schauspieler damals die Drehbücher zur ersten Staffel gelesen haben, war uns schon klar, dass die Serie was Besonderes ist, weil wir so was noch nie gelesen hatten. Dann erhofft man sich natürlich auch, dass das Potenzial ausgeschöpft wird. Die Umsetzung ist gut geworden. Aber dann gibt es immer noch die Komponente, ob es kommerziell gut ankommt. Das ist dann auch noch eingetreten”, sagt Hofmann dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). “Ich glaube, dass ‘Dark’ schon sehr nischig, sehr genremäßig ist, aber diese Mischung aus Alltagsproblemen und Übernatürlichem für viele Leute sehr involvierend ist. Und je mehr über eine Serie geredet wird, desto mehr tauschen sich die Leute aus.”
“Dark”: Das Ende ist der Anfang
Wie kaum eine andere Serie lädt “Dark” zum Miträtseln und Grübeln ein. Im Internet gibt es unzählige Artikel und Videos zu Fantheorien, wie der ganze Serienkosmos zusammenhängen könnte. Hardcorefans aus aller Welt pilgern zu den Originaldrehorten in Berlin und Brandenburg, wo die Serie größtenteils entstand. Vor allem die Kirche auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf, in der Jonas (Louis Hofmann) auf sein späteres Ich (Andreas Pietschmann) trifft, lockt immer wieder Fans an.
Von Anfang an war “Dark” als Trilogie angelegt worden. Somit ist nun definitiv Schluss, was Hofmann aber nicht bedauert: “Wenn es noch weitergegangen wäre und es hätte noch eine vierte Staffel gegeben, hätte das der Serie nicht gutgetan.” Wer möchte, kann nach der dritten Staffel “Dark” aber gleich noch mal von vorne anschauen. Denn das Ende ist der Anfang, und der Anfang das Ende.