Warnstreiks bei NDR und SWR – Abendmagazin „Das!“ ausgefallen
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Am NDR-Hochhaus in Hamburg-Lokstedt hängt ein Logo mit der Aufschrift NDR.
© Quelle: Jonas Walzberg/dpa
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks (NDR) und des Südwestrundfunks (SWR) am Donnerstag zu einem weiteren Warnstreik für einen Inflationsausgleich aufgerufen. Bisherige Angebote von der Arbeitgeberseite sind aus Sicht der Gewerkschaft unzureichend.
Mitarbeitende des NDR waren von 18 Uhr am Donnerstag bis Freitag um 9 Uhr zum Warnstreik aufgerufen. Das hatte auch Auswirkungen auf das laufende Programm: Das Magazin „Das!“ fiel am Abend aus, wie auf der offiziellen Facebook-Seite der Sendung mitgeteilt wurde. Stattdessen lief eine Wiederholung der Doku „30 Jahre Das!“. Verdi fordert für die NDR-Beschäftigten unter anderem 5,9 Prozent mehr Gehalt, dabei eine Mindesterhöhung der Gehälter von 300 Euro und eine wertgleiche Honorarerhöhung für Freie.
330 Personen streiken beim SWR
Auch beim SWR wurde am Donnerstag gestreikt: In Stuttgart, Baden-Baden und Mainz nahmen vor den Funkhäusern zusammen etwa 330 Personen teil sowie weitere vom Homeoffice aus, sagte Siegfried Heim, Bereichsleiter Medien bei Verdi Baden-Württemberg, auf Anfrage.
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Beim SWR will die Gewerkschaft eine Tariferhöhung von durchschnittlich 6,5 Prozent durchsetzen. Auch damit würde die Inflation in diesem Jahr inzwischen nicht mehr ganz ausgeglichen, erklärte Verdi. Die Arbeitgeberseite biete eine steuer- und sozialabgabenfreie Einmalzahlung in diesem Jahr und 2,8 Prozent im nächsten Jahr. Am 27. Oktober findet die sechste Verhandlungsrunde im SWR statt.
Heim kritisierte, dass die Politik von den Rundfunkanstalten Sparprogramme verlange, während für die Beschäftigten die Ausgaben für Energie, Treibstoff und Lebensmittel stiegen. Die politischen Sparvorgaben, dass die Personalkosten im SWR nur um 2,25 Prozent pro Jahr steigen dürfen, seien ein Eingriff in die Tarifautonomie und widersprächen dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Rundfunkfinanzierung vom vergangenen Jahr. Verhandelt wird Verdi zufolge auch in den anderen Sendern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
RND/seb/epd