Mit dem Zweiten sieht man ... seit 60 Jahren
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Das Logo des ZDF am Sendezentrum in Mainz.
© Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
Es ging tatsächlich um Eierpreise. Sie waren ein Thema der ersten „heute“-Sendung des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) am 1. April 1963, moderiert von Carl Weiss. Sie dauerte genau 23:30 Minuten und begann um 19.30 Uhr nach der Ansprache von ZDF-Intendant Karl Holzamer. Doch es ging bei der Premiere nicht nur um Eier. Weitere Themen waren unter anderem die bevorstehenden Wahlen, die „Berlin Siedler“, die „EWG-Brüssel“ und natürlich der Sport. Außerdem liefen Kurzfilme über Schnee in München, Alligatoren, Zigarrenabschneider und eine Reportage über den sogenannten Luftomnibus.
Gesendet wurde damals noch unter improvisierten Bedingungen aus Eschborn bei Frankfurt, es folgten Jahre in Wiesbaden, bis das ZDF im Frühjahr 1983 nach Mainz umzog. Vor dem Sendestart des ZDFs 1963 gab es heftige politische und juristische Auseinandersetzungen um den neuen Sender. So versuchte der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer Ende der 50er-Jahre Einfluss auf die bestehende Rundfunkordnung zu nehmen und plante ein zweites bundesweites Fernsehprogramm, das nicht wie die ARD den Ländern, sondern dem Bund unterstehen sollte. Seine Pläne scheiterten jedoch am Bundesverfassungsgericht.
Immer wieder Spannungen zwischen ARD und ZDF
Der Sendestart hatte schnell großen Einfluss auf die deutsche Medienlandschaft. Zuvor gab es in Deutschland nur ein öffentlich-rechtliches Fernsehprogramm – von der ARD. Mit der Gründung des ZDFs verschärfte sich der Wettbewerb. Der Sender konzentrierte sich auf eine breitere Palette von Inhalten als die ARD, einschließlich internationaler Nachrichten und Unterhaltungssendungen mit Aushängeschildern wie Peter Frankenfeld, Lou van Burg oder Hans Rosenthal. Das ZDF führte auch neue Formate wie das „heute journal“ ein, das seit 1978 eine wichtige Nachrichtensendung in Deutschland ist.
Immer wieder gibt es Diskussionen, ob ARD und ZDF zu einem gemeinsamen Sender fusionieren sollten – wie auch aktuell. Beide Sender wollen zumindest schon mal gemeinsam den Streamingdienst „ARD- und ZDF-Mediathek“ anbieten.
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Es gab in der Vergangenheit immer wieder Spannungen zwischen ARD und ZDF, insbesondere bei der Finanzierung. So wurde in den letzten Jahren über die Verteilung der Rundfunkgebühren zwischen ARD und ZDF diskutiert. Einige Beobachter argumentierten, dass es vor allem bei den öffentlich-rechtlichen Sendern zu viele Wiederholungen und zu wenig Innovation in den Programmen gebe. Trotz dieses Spannungsfeldes arbeiten ARD und ZDF eng zusammen, um ein qualitativ hochwertiges und vielfältiges öffentlich-rechtliches Angebot zu gewährleisten.
Die „Show der Shows“ zum runden Geburtstag
Im Zentrum der Geburtstagsfeierlichkeiten steht die „Show der Shows“ am Samstag, 1. April: Dort werden ab 20.15 Uhr fünf ZDF-Klassiker vereint – „Der große Preis“, „Dalli, Dalli“, „1, 2 oder 3″, die „ZDF-Hitparade“ und „Wetten, dass ..?“. Wer moderiert, soll bis zum Schluss geheim bleiben.
Nostalgisch wird es an den Tagen vorher jeweils gegen 20.14 Uhr – in dieser Zeit kehrt die Programmansage zurück. Sieben ZDF-Köpfe, darunter Jan Böhmermann, Rudi Cerne und Martina Hill, stimmen die Zuschauerinnen und Zuschauer individuell auf den Fernsehabend ein. In „ZDFzeit: Loriot, Otto & Co – 60 Jahre TV-Comedy“ blickt der Sender am 28. März (20.15 Uhr) auf lustige Momente der ZDF-Geschichte. In der Trödelshow „Bares für Rares“ nimmt Horst Lichter am 31. März (15.05 Uhr) Objekte der Sendergeschichte unter die Lupe.