Das hat Serienpotenzial

ZDF-Krimi „Unbestechlich“: Cops gegen korrupte Kollegen

Clarissa Jakobs (Samia Chancrin) und Joseph Kanjaa (Michael Klammer) in einer Szene des ZDF-Krimis „Unbestechlich“.

Clarissa Jakobs (Samia Chancrin) und Joseph Kanjaa (Michael Klammer) in einer Szene des ZDF-Krimis „Unbestechlich“.

Er hat Geschmack und kann es sich leisten. Schließlich ist Joseph Kanjaa (Michael Klammer), wie er sagt, finanziell unabhängig – eine schöne Umschreibung für reich. Er leistet sich einen ziemlich protzigen schwarzen Ford Mustang und macht seinen Job, wie er betont, aus reinem Idealismus. Kanjaa ist neu beim LKA Düsseldorf, im Dezernat für Interne Ermittlungen (DIE), dessen Mitarbeiter bei der Polizei den Ruf von Nestbeschmutzern und Verrätern haben, schließlich hält man unter Kollegen zusammen. Unterstützt wird Kanjaa von Clarissa Jakobs (Samia Chancrin), die ebenfalls neu beim LKA ist und sich erst an die große Prinzipientreue ihres Kollegen gewöhnen muss. Auch in ihrem ersten Fall, in dem die beiden im ZDF-Krimi „Unbestechlich“ gegen Drogenfahnder ermitteln.

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Denn bei einer Drogenrazzia sind erhebliche Mengen des beschlagnahmten Kokains und Geldes in den Taschen der beteiligten Polizisten verschwunden. Davon sind Joseph und Clarissa überzeugt. Beweisen können sie es nicht. Dazu müssten sie Stefan Krohn (Alex Brendemühl) und seine Kollegen Simone (Maja Schöne) und Gerrit (Christian Hockenbrink) auf frischer Tat ertappen. Doch das ist äußerst schwierig. Und so versuchen sie es über das schwächste Glied in der Kette: den jungen Polizisten Timo (Anton Rubtsov), ein Deutschrusse, der noch nicht lange bei der Truppe ist.

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Timo gerät in höchste Lebensgefahr

Mit etwas Druck gelingt es, Timo dazu zu bringen, seine Kollegen zu verraten. Da eine solche Aktion ihn bei seinen Kollegen an den Pranger stellen würde, bittet er darum, anschließend zur DIE versetzt zu werden. Kanjaa willigt schließlich ein und beschließt mit Timos Hilfe, Stefan Krohn eine Falle zu stellen. Das ist recht einfach, denn die Gruppe kann das zuletzt erbeutete Geld nicht verwenden. Die Scheine waren alle registriert und werden deshalb vernichtet. Außerdem brauchen sie dringend Geld für teure Anschaffungen, die fest eingeplant sind.

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So hat Simone bereits Handwerker für den Umbau des Badezimmers bestellt. Ein Umbau, der nötig ist, weil ihr Mann, ein ehemaliger Polizist, seit Kurzem im Rollstuhl sitzt. Gerrit wiederum plant eine Reise nach Las Vegas, wo er seine Freundin heiraten will. Da stößt ein Tipp des jungen Kollegen Timo auf fruchtbaren Boden: Angeblich soll in Kürze ein großer Kokain-Deal über die Bühne gehen. Doch als es so weit ist und die Falle zuschnappen soll, ahnt der clevere Krohn, was gespielt wird. Und Timo setzt in seiner Verzweiflung alles auf eine Karte und gerät damit in höchste Lebensgefahr.

Zwei Ermittler, über die man gerne mehr erfahren möchte

Das Ganze ist recht flott inszeniert, bietet solide Krimikost und hat vor allem wegen der beiden interessanten Hauptfiguren durchaus Serienpotential. Zwei Ermittler, über die man gerne mehr erfahren möchte. Für eine Fortsetzung müsste allerdings noch an den Dialogen gearbeitet werden. Die sind in „Unbestechlich“ manchmal schmerzhaft platt, etwa in der zentralen Szene, in der Kanjaa über seine Prinzipientreue spricht und Sätze von sich gibt, die an den RTL-Dschungelcamp-Philosophen Marc Terenzi („The Regels sind the Regels“) erinnern. Ob es überhaupt eine Fortsetzung des Krimis geben wird, ist allerdings offen. Und dann müssten sich die Verantwortlichen wohl auch neue Drehbuchautoren suchen.

Denn die beiden eigentlichen Autoren, Holger Karsten Schmidt und Niels Holle, haben nach der Fertigstellung des Films ihre Namen zurückgezogen. Und im Abspann tauchen nun die beiden Phantasienamen Klaus Burck und Jens Anders auf. Offenbar konnten sich Schmidt und Holle mit dem fertigen Film nicht mehr identifizieren. Warum, weiß man nicht. Und so richtig nachvollziehen kann man die Entscheidung auch nicht. Schließlich genießt die Regisseurin Christiane Balthaser („Kommissarin Heller“) einen sehr guten Ruf. So ist „Unbestechlich“ zwar keine Offenbarung, aber ein ganz ordentlicher Krimi. Und, wie wir im Film gelernt haben, die Regeln sind die Regeln.

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„Unbestechlich“ läuft am Montag, 27. März, ab 20.15 Uhr im ZDF.

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