Australien: Luxusboom mitten in der Pandemie

Eine Yacht als Luxussymbol - Australien kann es sich leisten.

Eine Yacht als Luxussymbol - Australien kann es sich leisten.

Sydney. Seit Monaten herrscht am anderen Ende der Welt „Business as usual“. Mit Ausnahme einiger weniger Kurz-Lockdowns läuft Australiens Alltag wieder normal ab. Doch die Covid-freie Idylle hat einen hohen Preis: Australien schirmt sich seit über einem Jahr vom Rest der Welt ab. Ohne triftigen Grund und eine Ausnahmegenehmigung dürfen Australier ihr Land nicht verlassen.

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„Segen für die Schiffsindustrie“

Doch die meisten Australier scheinen das Beste daraus zu machen. Vor allem die Reichen des Landes haben sich ganz offenbar dafür entschieden, ihr Geld nun in heimischen Gefilden auszugeben. Besonders attraktiv scheint es dabei für viele zu sein, die Küsten und zahlreichen Wasserwege des Landes zu erkunden. „Weil sie für ihren üblichen Skiurlaub nicht nach Aspen oder Chamonix fliegen konnten, haben sie sich stattdessen ein Boot gekauft“, berichtete Richard Morris, Gründer von Australian Superyachts, dem Guardian.

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Inzwischen verbucht Morris jeden Monat Transaktionen in zweistelliger Millionenhöhe. Da der Bau neuer Boote mehrere Monate in Anspruch nimmt, reißen sich die Käufer inzwischen um die gebrauchten Yachten, die seit mehr als zwölf Monaten untätig in Europa liegen. „Wir verschicken sie von Europa über Newcastle nach Sydney, und die Yachthäfen füllen sich“, sagte Morris. Covid habe sich als „Segen für die Schiffsindustrie“ herausgestellt.

Gesundes Wirtschaftswachstum

Dazu kommt auch, dass die Wirtschaft des Landes wieder kräftig wächst – trotz geschlossener Grenzen und trotz eines ernsten Handelskonflikts mit China. Auch die Beschäftigungszahlen sind wieder gestiegen. Die Erholungsphase der Wirtschaft sei vorüber, inzwischen sähen die meisten Teile der Wirtschaft bereits wieder „ein gesundes Wachstum“, wie Alan Oster, Chefökonom der australischen Bank NAB, sagte. Dass Australiens Handelsbilanz die Strafzölle, die China auf einige Produkte aufgeschlagen hat, so gut wegsteckt, liegt daran, dass es weiterhin Eisenerz in die Volksrepublik verkauft – ein Rohstoff, bei dem China kaum auf Alternativmärkte zurückgreifen kann.

Doch es sind nicht nur Superyachten, die von der soliden Wirtschaftserholung und den eingesperrten Millionären profitieren. Auch Schmuck und teure Autos verkaufen sich besser als normal. Neben den bekannten Luxusmarken floriert auf dem Online-Markplatz Grays beispielsweise auch das Geschäft mit alten Autos. Anfang des Jahres meldete Grays Rekordzahlen in der Klassik-Sektion: Ein Ford XC Cobra-Modell aus dem Jahr 1978 erzielte beispielsweise fast 200.000 Australische Dollar, umgerechnet fast 130.000 Euro.

Luxushotel eröffnete während Pandemie

Auch Luxusimmobilien boomen seit Monaten: Ein im Februar veröffentlichter Bericht des Immobilienportals Realestate.com.au prognostizierte deswegen bereits, dass sich die Anzahl der australischen Stadtteile, in denen ein Haus ab drei Millionen Australische Dollar (über 1,92 Millionen Euro) kostet, bis Ende 2021 verdoppeln wird. Laut der Webseite haben die Klicks auf Häuser, die mehr als zehn Millionen Dollar kosten, während der Pandemie um 150 Prozent zugenommen.

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Selbst der Tourismus leidet weniger stark als in anderen Ländern, nachdem die Australier die Gelegenheit nutzen, ihr eigenes Land kennenzulernen. In Melbourne eröffnete im Februar ein Luxushotel mitten in der Pandemie. Das Fünf-Sterne-Hotel W Melbourne mit 294 Zimmern kostet je nach Raum zwischen 400 und fast 1700 Dollar (260 und 1100 Euro) pro Nacht. Laut lokaler Medien hatte die Luxusherberge bereits vor ihrer Eröffnung etliche Buchungen vorliegen. Auf Google hat das Hotel aktuell bereits über 50 überwiegend positive Bewertungen vorliegen.

RND

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